Das Management der insolventen Signa Holding soll ausgetauscht werden. Die Gesellschaft hat den Antrag gestellt, die Eigenverwaltung über das Insolvenzverfahren abzugeben, wie der Insolvenzverwalter der Signa Holding am Donnerstag mitteilte.
Verwalter Christof Stapf werde die Geschäfte übernehmen, hiess es. Dadurch werde es leichter, die drei Insolvenzen der Holding und ihrer wichtigen Immobilien-Einheiten Signa Prime und Signa Development zu koordinieren.
Folgen für Gläubiger
Der Schritt hat auch konkrete Auswirkungen auf die Gläubiger: Bei einer Insolvenz ohne Eigenverwaltung könnten im schlimmsten Fall 80 Prozent ihrer Forderungen unbezahlt bleiben, mit Eigenverwaltung wären es 70 Prozent gewesen.
Die Verbindlichkeiten der Holding belaufen sich auf fast 5,3 Milliarden Euro. Wie viel davon von Gläubigern eingefordert wird, soll bei einer Sitzung am Montag klar werden.
Mehrere Schweizer Banken involviert
Die vom Österreicher René Benko (46) gegründete Signa-Gruppe ist nach einer starken Wachstumsphase angesichts steigender Zinsen, Baukosten und Energiepreise in die Krise gestürzt. Zur Gruppe gehören unter anderem das Elbtower-Projekt in Hamburg und der Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof. In der Schweiz ist die Gruppe mit 50 Prozent an der Warenhausgruppe Globus beteiligt.
Zu den Gläubigern der Signa-Gesellschaften gehören in der Schweiz unter anderem die Privatbank Julius Bär, aber auch mehrere Kantonalbanken haben den Gruppengesellschaften bedeutende Kredite gewährt. Zudem haben die frühere Globus-Besitzerin Migros sowie die Migros Bank hohe Summen bei den Signa-Gesellschaften ausstehend. Signa schuldet Schweizer Firmen über eine Milliarde Franken. (SDA/smt)