Die Schweiz-Offensive beginnt nicht in der Stadt, sondern auf 1200 Meter Höhe: Jufa, die grösste Familienhotelgruppe Österreichs, empfängt ab Freitag in Savognin GR ihre ersten Gäste auf Schweizer Terrain.
Wie bei jeder der bislang über 60 Eröffnungen im Ausland ist Jufa-Gründer Gerhard Wendl (57) persönlich vor Ort. «Wir sind angetreten, um Jufa in der ganzen Schweiz bekannt zu machen», kündigt der Jufa-Erfinder im Gespräch mit Blick an. Dass er sein erstes Schweizer Hotel zuerst in Wildhaus SG eröffnen wollte, dies aber sich zerschlagen hat, ist in Savognin natürlich kein Thema. «In Savognin sind wir auf guten Boden gefallen», sagt Wendl, «ich habe grosses Vertrauen in die Region.»
1985 Franken für eine Woche Familienferien
Punkten mit Tiefpreisen: Auch in der Schweiz gebe es viele Familien, die auf ihr Budget achten müssten. Wendl weiter: «Diesen Familien wollen wir unkomplizierte und preisgünstige Ferien ermöglichen.» Er stellt aber gleich klar: «Wir wollen in der Schweiz kein Alpen-Disneyland veranstalten.» Der Preis für eine Woche Übernachtung im Apartment für vier Personen inklusive Frühstück: 1985 Franken – und das in der Hochsaison im Juli.
Jufa springe in die Lücke, zwischen Jugendherberge und hochwertigem Familienhotel. «Ich habe früher mit meinen Kindern immer wieder Ferien gemacht in der Schweiz. Und festgestellt, dass hier das Hotelangebot für Familien noch Luft nach oben hat», sagt der Österreicher.
Neubau in Savognin kostet 21 Millionen Franken
Ungezwungen sei der Stil, Rund-um-die-Uhr-Betreuung für die Kinder gibt es nicht. Die Zimmer sind einfach, aber zum Wohlfühlen reicht es wohl schon. «Die Leute sollen raus in die Natur und nicht den ganzen Tag im Hotel verbringen müssen», sagt Wendl. Offen stehen die Kinderspielanlagen auch für die regionale Bevölkerung, ergänzt Natasha Meijer (50). Die Holländerin, seit 25 Jahren im Schweizer Hotelgeschäft, ist die Direktorin des ersten Schweizer Jufa-Hauses in Savognin mit seinen 72 Zimmern.
«Mir imponiert die Holzbauweise am meisten», sagt Meijer. Der Neubau kostete 21 Millionen Franken, lokale Produzenten waren von Anfang an in den Bau involviert. Dazu gehört die Savogniner Firma Uffer, die den Modulbau mit einheimischen Hölzern anfertigte.
Jetzt hoffen Meijer und Jufa-Gründer Wendl auf volle Betten. «Wir rechnen damit, dass auch die eine oder andere österreichische und deutsche Familie zu uns in die Schweiz kommt», sagt Wendl. Er denkt aber schon an weitere Eröffnungen. «Für uns sind besonders die Ostschweiz sowie das Wallis interessant», sagt Wendl. «Dort werden wir uns künftig weiterentwickeln.»