Der Tod von Königin Elizabeth II. (†96) stürzt Grossbritannien in tiefe Trauer. Er erschüttert auch das Königreich und seine Volkswirtschaft. Explodierende Preise für Lebensmittel und Energie. Eine Rekordinflation, welche die Armut drastisch verschärfen wird. Jeder Fünfte könnte laut der Denkfabrik Resolution Foundation in Existenznöte geraten.
Der Tod der Queen hat nicht nur Einfluss auf die Gesellschaft, sondern unmittelbar auch auf die Wirtschaft. Zahlreiche Sportveranstalter unterbrachen geplante Wettkämpfe oder sagten sie ab. Betroffen unter anderem: Fussball- und Rugbyspiele, ein Golf-Turnier, Pferderennen. Laden runter auch bei der britischen Kaufhauskette Selfridges. Offen bleibt die Börse: Der Londoner Leitindex FTSE 100 startete am Freitag im Plus.
Zwei Feiertage mit Milliarden-Ausfällen
Wenn sich die volkswirtschaftlichen Kosten auch nicht exakt beziffern lassen können – der letzte Monarch starb 1952 – so sind zwei Tage gesetzt, an welchen das Wirtschaftsleben praktisch total still steht. Und damit Milliarden Pfund «verloren» gehen.
Tag des Staatsbegräbnisses: Dieser Tag, voraussichtlich Montag, 19. September, wird ein gesetzlicher Feiertag. Am Tag der Beisetzung und Staatstrauer stehen die Produktionsbänder in den Fabriken still. Die Firmen in Grossbritannien sind geschlossen. Es findet kein Handel an der Börse in London statt. Geschlossene Filialen und Rollläden bei den britischen Finanzinstituten, allen voran die Grossbanken.
Tag der offiziellen Krönung: Dieser findet wohl erst in einigen Monaten statt. Elizabeth wurde sogar erst 16 Monate nach ihrer Thronbesteigung am 6. Februar 1952 gekrönt. Fest steht aber, dass an diesem Tag erneut das Wirtschaftsleben zum Erliegen kommt und die Förderbänder im ganzen Land still stehen.
Mehr als 6 Milliarden Pfund pro Feiertag?
Während Souvenir-Läden wohl auf ihre Kosten kommen, bedeuten alleine an diese beiden Tage Milliarden-Pfund-Ausfälle für das Vereinigte Königreich.
Das US-Magazin «Business Insider» beziffert den Schaden für das britische BIP auf 1,2 bis 6 Milliarden Pfund. Es könnte noch dicker kommen. Allein der zum Feiertag am 29. April 2011 erklärte Hochzeitstag von Prinz William (40) und Kate Middleton (40) brachte gemäss dem britischen Wirtschaftsverband Confederation of British Industry (CBI) einen Wirtschaftsausfall in der Höhe von 6 Milliarden Pfund.
Britische Münzen und Scheine neu zu gestalten
Mit weiteren Millionenkosten verbunden sind neue Banknoten und Münzen im Königreich. Es sind laut «Guardian» 4,5 Milliarden Pfund-Banknoten mit dem Gesicht der Königin im Umlauf, die zusammen einen Wert von 80 Milliarden Pfund haben.
Der Austausch dieser Banknoten durch Alternativen mit dem Kopf des neuen Monarchen, King Charles III. (73), dürfte mindestens zwei Jahre dauern. Billig wird der Münz- und Noten-Austausch auf jeden Fall nicht.