Schock-Meldung aus England: Queen Elizabeth II. (†96) ist tot. Dies bestätigte der Palast mit den Worten: «Die Königin starb heute Nachmittag friedlich auf Schloss Balmoral. Der König und die Königsgemahlin werden heute Abend noch in Balmoral bleiben und morgen nach London zurückkehren.»
Bereits am Donnerstagnachmittag, zwei Tage nachdem die Queen die neue Premierministerin Liz Truss unüblicherweise auf Schloss Balmoral offiziell ernannt hatte, hatte das Königshaus ein Statement veröffentlicht: «Nach weiteren Abklärungen heute Morgen sind die Ärzte der Königin in Sorge um die Gesundheit ihrer Majestät und haben empfohlen, dass sie unter medizinischer Betreuung bleibt. Die Queen ist umsorgt und auf Schloss Balmoral.» Gleichzeitig wurde bekannt, dass Prinz Charles (73), Herzogin Camilla (74) und Prinz William (40) nach Balmoral reisten, um der Monarchin beizustehen.
Die Königin hatte seit Monaten mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Im Oktober 2021 ging sie erstmals seit ihrer Knie-Operation vor über 20 Jahren wieder am Stock. Nur wenige Tage später rieten ihr ihre Ärzte zur Ruhe. Aus gesundheitlichen Gründen musste sie etwa eine Reise nach Nordirland absagen und verbrachte sogar eine Nacht im Spital. Im November fehlte sie dann das erste Mal seit 22 Jahren bei der Parade zum britischen Remembrance Day. Offiziell, weil sie sich den Rücken verstaucht hatte.
Nachdem sich ihr Sohn Charles (73), mit dem Coronavirus angesteckt hat, infizierte sie sich wenige Tage später im Februar ebenfalls damit. Der Palast gab aber bekannt, dass sie nur «leichte, erkältungsähnliche Symptome» hatte und bereits plante, während der Erkrankung von Windsor Castle aus weiterzuarbeiten.
Am längsten regierende Monarchin in Grossbritannien
Kein anderer britischer Monarch war so lange im Amt wie sie. Nach dem Tod ihres Vaters König George VI. (1895–1952) bestieg sie mit nur 25 Jahren den Thron und überwand dabei so manche Krise – politisch wie auch privat. 1992 bezeichnete sie gar als «annus horribilis», das Horror-Jahr.
Damals trennte sich ihr Sohn Prinz Charles von Prinzessin Diana (1961–1997), Prinzessin Anne (72) liess sich scheiden. Auch ihr Lieblingssohn Prinz Andrew (62) und dessen Frau Sarah «Fergie» Ferguson (62) gingen getrennte Wege.
Hinzu kam ein Brand auf Schloss Windsor. Als das Volk daraufhin erfuhr, dass es für den Schaden aufkommen sollte, gingen die Menschen auf die Barrikaden. In der Folge zahlte die Queen als erste britische Monarchin freiwillig Steuern.
«Es ist unglaublich, was sie geleistet hat»
«Es ist unglaublich, was sie geleistet hat. Sie hat die Pflicht immer vor alles andere gesetzt. Sie ist überall gewesen», schwärmte ihr Enkel Prinz Harry (37) in der Dokumentation «The Queen at Ninety». Harry fügte seiner Schwärmerei jedoch hinzu: «Da fragt man sich als Mitglied der Königsfamilie: Wie könnte ich jemals diese riesigen Erwartungen erfüllen?» Er selbst trat 2020 überraschend zusammen mit Herzogin Meghan (41) als Royal zurück. Das Paar lebt inzwischen mit seinen beiden Kindern Archie (2) und der im Juni 2021 geborenen Lilibet im kalifornischen Montecito (USA).
Das Paar schockierte 2021 ganz Grossbritannien, als sie in einem grossen Enthüllungsinterview mit Talk-Legende Oprah Winfrey (68) schwere Anschuldigung gegen das britische Königshaus erhob. So warfen die beiden dem Palast unter anderem Rassismus vor.
Missbrauchsskandal um ihren Sohn
Nebst ihrem Enkel sorgte auch ihr Sohn Prinz Andrew für Aufregung. Der Herzog von York ist in den Missbrauchsskandal rund um Jeffrey Epstein (1953–2019) und Ghislaine Maxwell (60) verwickelt. Epstein-Opfer Virginia Giuffre (38) wirft Prinz Andrew vor, sie als Minderjährige mehrfach missbraucht zu haben. Giuffre verklagte den Royal in den USA. Im Februar 2022 hat sich Andrew mit der Klägerin im Missbrauchsprozess aussergerichtlich geeinigt. Rund 15 Millionen Franken, so vermuten Experten in britischen Medien, soll der Royal aufbringen müssen. Queen Elizabeth II. soll ihren Sohn finanziell unterstützen und einen Teil der Millionensumme übernehmen.
Prinz Charles wird König
Auf den Thron folgen wird nun Queen Elizabeths II. ältester Sohn Charles. Bis er zum König gekrönt wird, können aber noch Monate vergehen. Schon lange gibt es Gerüchte, wonach er zugunsten seines Sohnes Prinz William übergangen werden soll. Das ist zwar nicht ausgeschlossen, aber dennoch unwahrscheinlich. Dazu müssten die Gesetze zur Nachfolge geändert und durch die Parlamente der Commonwealth-Staaten bestätigt werden, in denen die Queen auch Staatsoberhaupt war.
Verlust ihres Ehemanns
In ihrem letzten Lebensabschnitt musste Queen Elizabeth II. einen schweren Verlust verkraften. Sie verlor ihren Ehemann Prinz Philip (1921–2021). Der Prinzgemahl verstarb am 9. April 2021 mit 99 Jahren. Im Beisein seiner Familie wurde der Ehemann der Queen eine Woche darauf beerdigt. Vor seinem Tod musste Philip noch wegen einer Infektion im Spital behandelt werden und unterzog sich ebenfalls einem Herzeingriff. Sein Spitalaufenthalt steht jedoch nicht in Verbindung mit seinem Tod. Gemäss der Sterbeurkunde des Buckingham Palace ist Prinz Philip wegen seines «hohen Alters» gestorben. (kyn/bsn/bnr)