Mehrstündiger Kerosin-Krimi über Genf, Basel und Zürich
Easyjet-Flug wegen doppelter Umleitung in Treibstoff-Not

Am Dienstag musste ein Easyjet-Flug von Nizza nach Genf gleich zweimal umgeleitet werden. Am Schluss endete die unfreiwillige Odyssee fünf Minuten, bevor der Treibstoff ausging. Dies mit eineinhalb Stunden Verspätung – und rund 200 Kilometer weiter östlich.
Publiziert: 15.11.2023 um 20:05 Uhr
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Aktualisiert: 16.11.2023 um 11:50 Uhr
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Am Dienstag musste der Easyjet-Flug von Nizza nach Genf beim Landeanflug wieder durchstarten.
Foto: DUKAS
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Joschka SchaffnerRedaktor Politik

Über dieses Abenteuer freuten sich wohl die wenigsten Passagiere: Am Dienstagabend musste ein Easyjet-Flug aus Nizza am Genfer Flughafen aufgrund starken Seitenwinds kurz vor der Landebahn wieder durchstarten. Damit begann die Odyssee aber erst. Denn der Airbus A320 wurde zwar nach Basel umgeleitet – konnte aber wegen des schlechten Wetters auch dort nicht landen!

Spätestens dann wurde der Lande-Krimi auch zum Treibstoff-Wettlauf. Nach dem gescheiterten Landeversuch in Basel wandte sich die Besatzung an die Flugsicherung in Zürich: Im Tank befand sich noch Kerosin für bloss 18 Minuten Flug! Glücklicherweise gerade genug, um 13 Minuten später am Zürcher Flughafen doch noch geregelt ein Rollfeld zu erreichen. Statt knapp 45 Minuten dauerte der Flug damit über zwei Stunden – und landete schlussendlich 230 Kilometer entfernt vom eigentlichen Ankunftsort.

Gemäss Easyjet alles innerhalb geregelter Abläufe

Die Fluggesellschaft Easyjet bestätigt den Vorfall gegenüber Blick. «Es kam zu einer Reihe an unglücklichen Vorfällen», teilt das Unternehmen auf Anfrage mit. Die tiefe Tankanzeige sei dabei jedoch nie ein Grund zur Besorgnis gewesen. «Den Piloten standen jederzeit mehrere Landeoptionen offen.» Die doppelte Umleitung sei zwar ungewöhnlich, fand allerdings jederzeit innerhalb der geregelten Abläufe statt, wie die Fluggesellschaft weiter schreibt. Dazu sei der Flug in Zürich priorisiert behandelt worden.

Nach der Landung in Zürich habe Easyjet für einen Weitertransport nach Genf gesorgt oder die Passagiere dafür entschädigt. «Die Sicherheit und das Wohlergehen unserer Kunden und unserer Besatzung hat für Easyjet höchste Priorität», teilt die Fluggesellschaft mit. «Obwohl dieser Vorfall nicht in unserem Einflussbereich lag, möchten wir uns bei unseren Kunden für die entstandenen Unannehmlichkeiten entschuldigen.»

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