Das hat sich US-Investor Bill Ackman (55) ganz anders vorgestellt: Erst im Januar stieg er mit seinem Hedgefonds Pershing Square Capital Management im grossen Stil bei der Streaming-Dienst Netflix ein und bezahlte 1,1 Milliarden Dollar für 3,1 Millionen Aktien. Sein Ziel sei es, «langfristig» in das Unternehmen zu investieren. Als die Netflix-Aktien am Mittwoch auf Talfahrt gingen, bekam Ackman jedoch kalte Füsse und verkaufte die Anteile mit einem gewaltigen Verlust.
Zuvor hatte der Streaming-Dienst bekannt gegeben, dass die Abonnentenzahl im ersten Quartal 2022 erstmals gesunken ist – um ganze 200'000 Abos. Dabei hatte Netflix für dieses Jahr einen Abonnenten-Zuwachs von 2,5 Millionen ins Auge gefasst. Die schlechten Nachrichten wurden von den Anlegern abgestraft: Die Aktie sackte am Mittwoch um 35 Prozent ab.
21,5 Milliarden Dollar schwer
Zahlreiche Anleger wollten ihre Netflix-Papiere so rasch wie möglich loswerden – darunter auch Ackman, der bei dem Verkauf einen Verlust von 435 Millionen Dollar einfuhr, wie «Cash» berichtet. Er habe aufgrund der jüngsten Entwicklungen das Vertrauen verloren, die künftige Entwicklung des Streaming-Pioniers vorherzusehen, begründete Ackman den Schritt gegenüber seinen Investoren.
Netflix leidet zunehmend unter der Konkurrenz wie Disney Plus, Amazon oder Apple TV. In diesem Frühjahr verlor das Unternehmen mit der Einstellung der Dienste in Russland zudem 700'000 Abonnenten.
Ackmans Fonds ist derzeit rund 21,5 Milliarden Dollar schwer. Der Investor sorgte 2020 für Furore, als er zu Beginn der ersten Corona-Welle auf einen Börsencrash gewettet hatte. 27 Millionen Dollar investierte der Milliardär in die Wertpapiere. 2,6 Milliarden Dollar sprangen dabei heraus.