Massenentlassung beim Schweizer Schlüsselkonzern
Dormakaba streicht 183 Stellen

Der Schliesstechnikhersteller Dormakaba macht Ernst mit seinem im Sommer angekündigten Sparprogramm. Hierzulande verlieren 183 Angestellte ihren Job. Die vier Standorte in der Schweiz sollen aber alle erhalten bleiben.
Publiziert: 10.10.2023 um 16:03 Uhr
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Aktualisiert: 10.10.2023 um 16:57 Uhr
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Der Schweizer Schlüsselkonzern Dormakaba baut Stellen im grossen Stil ab. Blick in die Fabrik in Wetzikon ZH. (Archivbild)
Foto: Keystone

Der Schlüsselkonzern Dormakaba knallt 183 Angestellten in der Schweiz die Tür vor der Nase zu. Bislang beschäftigte das Unternehmen hierzulande rund 930 Mitarbeitende an den Standorten Rümlang ZH, Wetzikon ZH, St. Gallen und Le Mont-sur-Lausanne VD. Über den Abbau ist die Belegschaft am Dienstag an einer Mitarbeiterinformation informiert worden, wie Blick weiss.

Der Konzern mit Hauptsitz in Rümlang ZH hatte bereits im Juli angekündigt, ein weltweites Spar- und Umbaupaket aufzugleisen. Von 800 Vollzeitstellen und Einsparungen über 170 Millionen Franken war damals die Rede. Nun haben die Schweizer Angestellten erfahren, was das für sie konkret bedeutet. 

Verlagerung nach Bulgarien

Das Konsultationsverfahren sei in der Zwischenzeit abgeschlossen, bestätigt Dormakaba auf Anfrage von Blick. Die 183 abzubauenden Stellen entsprächen 160 Vollzeitäquivalenten. Die Stellen würden innerhalb von drei Jahren bis zum Geschäftsjahr 2025/26 abgebaut. Betroffen seien vor allem die Standorte in Rümlang und Wetzikon. In Folge des Abbaus komme es aber nicht zu Standort- oder Produktionsschliessungen in der Schweiz. Sie bleibe einer der Kernmärkte.

Betroffen vom Abbau sind demnach vor allem Produktentwicklung und Produktion. In diesem Zusammenhang werden unter anderem Stellen nach Sofia in Bulgarien verlagert.

Die vom Abbau betroffenen Mitarbeitenden würden, wenn immer möglich, im Unternehmen weiterbeschäftigt oder bei der externen Stellensuche unterstützt, verspricht Dormakaba. Ein Teil des Abbaus erfolge über natürliche Fluktuation und Pensionierungen, heisst es weiter. Bisher seien noch keine Kündigungen ausgesprochen worden. 

Vom legendären Kaba-Schlüssel zu elektronischen Systemen

Dormakaba gehört zu den drei grössten Schlüsselkonzernen der Welt. Das Unternehmen beschäftigte – vor dem Stellenabbau – 16'000 Angestellte in 130 Ländern. Entstanden ist das Imperium vor mehr als 150 Jahren im Kanton Zürich. Bekannt ist die Firma besonders für ihren Kaba-Schlüssel. Umsatzmässig machen herkömmliche Schlüssel heute aber nur noch einen kleinen Teil des Geschäfts aus. Weitaus wichtiger sind mittlerweile elektronische Zutrittslösungen. 

Das weltweite Sparprogramm von Dormakaba bedeute denn auch nicht, dass sich die Schliesstechnologie in einer Krise befände: An jedem Flughafen, in grösseren Bürogebäuden und selbst in manchen privaten Haushalten kommen heute ausgeklügelte elektronische Schliesssysteme zum Einsatz. Mit dem Sparprogramm will Dormakaba laut eigenen Angaben die Rentabilität erhöhen und sicherstellen, dass das Geschäft nachhaltig weiterwächst.

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