SBB empfiehlt Masken bei weniger als zwei Metern Abstand
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Schutzkonzept im ÖV
SBB empfiehlt Masken bei weniger als zwei Metern Abstand

Der öffentliche Verkehr bereitet sich darauf vor, wieder den normalen Fahrplan zu fahren. Spezielle Schutzmassnahmen sollen Pendler schützen. Die Übersicht.
Publiziert: 30.04.2020 um 14:15 Uhr
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Aktualisiert: 30.04.2020 um 20:31 Uhr
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Virenschleuder ÖV: In Zug, Tram oder Bus verbreitet sich das Virus besonders schnell.
Foto: Keystone

Die Schweiz öffnet sich wieder. Langsam. Schritt für Schritt. Zehntausende bleiben noch im Home Office. Aber die Pendlerströme nehmen wieder zu. Vorbei ist die Zeit, wo der Zug von Bern nach Zürich praktisch leer blieb. Ab dem 11. Mai fährt der öffentliche Verkehr wieder weitestgehend nach altem Fahrplan. Einige Einschränkungen bleiben. Besonders der touristische Verkehr bleibt vorerst eingestellt.

Aber wie schützen die SBB und die anderen Transportunternehmen ihre Kunden? Gilt eine Maskenpflicht? Wer setzt sie durch? Werden Pendler mit Masken ausgestattet? Ist auch ein Schal erlaubt?

Die SBB und Postauto haben in einer gemeinsamen Erklärung die Antwort geliefert. Demnach gibt es keine Masken-Pflicht. Aber eine «dringende» Masken-Empfehlung – mit Verweis auf die neue pinke Kampagne des Bundesamtes für Verkehr. Hauptziel sei es, die Fallzahlen tief zuhalten. Das sagt auch Ueli Stückelberger, Direktor des Verbands für den öffentlichen Verkehr, zu Blick TV.

Gratis-WC zum Händewaschen

«Kundinnen und Kunden des ÖV wird dringend das Tragen von Hygienemasken empfohlen, falls der Abstand von zwei Metern nicht eingehalten werden kann», heisst es in einem Communiqué vom Donnerstag. «Pendlerzeiten morgens und abends sollen, wenn möglich, umgangen und schwächer frequentierte Verbindungen genutzt werden.»

SBB, Postauto und die anderen Transportunternehmen stellen keine Masken für die Pendler zur Verfügung. Das Konzept setze auf «Eigenverantwortung und Solidarität». Verstärkt wird aber der Effort bei der Reinigung. «Haltestangen, Haltegriffe und Tasten werden mehrmals täglich gereinigt und wo möglich auch die Reinigung während der Reise intensiviert», so das Communiqué.

Um ein sauberes und häufiges Händewaschen zu ermöglichen, öffnet die SBB gewisse Toiletten. «Die kostenpflichtigen Hygienecenter in den Bahnhöfen Basel SBB, Bellinzona, Bern, Genève, Lausanne, Locarno, Luzern und Zürich HB können von den Reisenden ab dem 11. Mai bis auf Weiteres kostenlos benützt werden», heisst es. Und: «An den Eingängen zu den grössten Bahnhöfen werden Desinfektionsmittelspender aufgestellt.»

Kontrollen werden hochgefahren

«Das Schutzkonzept für Reisende und Mitarbeitende erlaubt die Wiedereröffnung temporär geschlossener Billettschalter», heisst es weiter. In den Fernverkehrszügen werde die Billettkontrolle durch die Kundenbegleitung wieder aufgenommen.

«Kundinnen und Kunden sind gebeten, Billette weiterhin wenn möglich online, via Apps oder am Automaten zu kaufen und an den Billettschaltern kontaktlos zu bezahlen.»

Die Empfehlungen zum Abstandhalten und zur Hygiene des Bundesamts für Gesundheit (BAG) bleiben gültig und wichtig, so heisst es weiter. Die Kundinnen und Kunden im öffentlichen Verkehr seien angehalten, sich an das Schutzkonzept für den ÖV zu halten.

Blick ins Ausland

Zuletzt hat sich auch Frankreich zum Masken-Thema im öffentlichen Nahverkehr geäussert. Premierminister Edouard Philippe sprach vor wenigen Tagen von einer Masken-Pflicht. Vom 11. Mai an muss man in der Metro, in Bussen und in Zügen Mundschutz tragen. Masken sind ausserdem in der Sekundarschule verpflichtend.

Eine explizite Maskenpflicht kennt auch Deutschland. Die Regeln unterscheiden sich von Bundesland zu Bundesland. So auch die Bussen. Aber grundsätzlich gilt seit dieser Woche: Wer Bus, Bahn oder Zug betritt, muss Mundschutz tragen. Sonst gibt es eine Busse, die mehrere hundert Euro hoch sein kann.

Österreich hat das Tragen einer Maske schon lange zur Pflicht erklärt. Seit Mitte April gilt die offizielle Weisung, dass «in allen öffentlichen Verkehrsmitteln Nase und Mund bedeckt sein» müssen. Fahrgäste müssen den Mundschutz selber mitbringen. Wenn keine Maske zur Verfügung steht, können auch ein Schal oder ein Halstuch verwendet werden. «Wichtig ist, dass Nase und Mund bedeckt sind.» (ise)

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