Mit dem schweizweiten Lockdown erfuhr der öffentliche Verkehr im vergangenen Monat eine noch nie dagewesene Pendler-Armut. Auf unnötige Fahrten solle man verzichten, legte der Bund nahe. Die SBB, Postauto und jegliche regionale Transportunternehmen schränkten entsprechend ihren Fahrplan ein. Bis jetzt.
Mit den ersten Lockerungen des Bundesrats soll auch der öffentliche Verkehr hochgefahren werden. Die SBB und der Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) wollen ab dem 27. April schrittweise zum Normalfahrplan zurückkehren.
Für SBB-Sprecher Reto Schärli ist klar: «Das Hochfahren ist komplizierter als das Reduzieren des Angebots.» Im Skype-Interview mit Blick TV sagt er: «Der grösste Ausbau des Fahrplans wird am 11. Mai geschehen.» Es werde bis zu diesem Zeitpunkt auch ein Schutzkonzept für Reisende und Mitarbeiter geben, so Schärli.
Aber wie fahren die ÖV-Betriebe am 27. konkret hoch: Zunächst nimmt der Intercity wieder die Fahrt von Zürich über Fribourg nach Genf auf. Am selben Tag verkehren die Züge zwischen Zürich und Luzern wieder im Halbstundentakt. Der Interregio verbindet wieder die Strecke Zürich, Weinfelden bis Konstanz. Auch zwischen Genf und Annemasse und zwischen Bern und Olten fahren wieder jede halbe Stunde Züge.
Postauto ab 11. Mai wieder normal
Die ZVV hat im Bereich der S-Bahnen nur jene Züge eingestellt, die während der Pendler-Zeiten zur Entlastung eingesetzt wurden. Nun nehmen sie ihr Angebot wieder auf. Ab dem 27. April fährt die S19 wieder, die S4 und S10 folgen am 4. Mai.
Die Verkehrsbetriebe Zürichsee und Oberland (VZO) und der Bus-Betrieb am Flughafen Zürich sollen Ende April wieder normal verkehren. Trams und Busse in der Stadt Zürich ab dem 4. Mai.
Postauto hingegen lässt sich noch ein bisschen mehr Zeit. Der reduzierte Fahrplan gelte noch bis am 10. Mai, schreibt das Unternehmen. Ab dem 11. Mai sei man aber wieder nach üblichem Fahrplan unterwegs. Ausnahmen sind Nachtkurse und rein touristische Fahrten.
Weiterhin keine Nachtzüge
Auch die SBB verzichtet weiterhin auf Nachtzüge. Die Schiffahrt auf dem Zürichsee bleibt weitgehend eingeschränkt. Auch Luftseilbahnen sind von den Lockerungen noch nicht betroffen.
Noch ist ungewiss, wie dich die Pendler ab dem 27. April in den Zügen zu verhalten haben. Ob sie Masken tragen müssen, wie im Nachbarland Österreich. SBB und Postauto arbeiten aktuell an einem Sicherheitskonzept.
Denn klar ist: Sobald die Schulen wieder öffnen, einzelne Läden wieder verkaufen, wird der Abstand von zwei Metern im öffentlichen Verkehr kaum mehr einzuhalten sein. Entsprechend empfehlen die Betriebe, auf unnötige Fahrten weiterhin zu verzichten. (hah)
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