Trotz Rekord bei Auftragsbestand
Stadler-Rail-Aktie bricht ein – bis minus 8 Prozent

Der Zughersteller Stadler Rail hat im vergangenen Jahr zwar so viele Aufträge erhalten wie noch nie, der Gewinn wurde aber von der Franken-Stärke beeinträchtigt. Die Aktie stürzt darauf ab.
Publiziert: 15.03.2023 um 07:24 Uhr
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Aktualisiert: 15.03.2023 um 09:20 Uhr
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Das Ergebnis von Stadler Rail wurde vom starken Franken belastet. Der Reingewinn tauchte darauf. (Symbolbild)
Foto: GIAN EHRENZELLER

Unter dem Strich tauchte der Reingewinn von Stadler Rail um 44 Prozent auf 75,1 Millionen Franken. Die Frankenstärke und Finanzverluste rissen das Nettoergebnis in die Tiefe, wie das Ostschweizer Unternehmen am Mittwoch bekannt gab. Zudem machten dem Konzern von Patron Peter Spuhler Lieferkettenprobleme zu schaffen.

Die Aktie des Zugbauers ist darauf zur Börseneröffnung stark eingebrochen. Die Papiere geben bis zu 8 Prozent nach.

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Kein Einbruch bei Umsatz und Auftragseingang

Der Umsatz stieg dagegen auf 3,75 Milliarden Franken. Das ist ein neuer Rekord, der um 3,2 Prozent über der bisherigen Bestmarke aus dem Vorjahr liegt. Dabei hätten alleine die Währungsentwicklungen rund 140 Millionen Franken gekostet, womit der Umsatz am unteren Ende der ursprünglichen Prognose liege, teilte das Unternehmen mit.

Auch der Auftragseingang (8,56 Milliarden) und der Auftragsbestand (22,0 Milliarden) erreichten neue Spitzenwerte. Damit ist das Auftragspolster um 4,1 Milliarden Franken grösser als vor zwölf Monaten.

«Neben zahlreichen Erfolgen bei kleineren Ausschreibungen ist der starke Anstieg insbesondere auf einzelne grosse Aufträge mit Auslieferungszeiten von über zehn Jahren zurückzuführen», so Stadler. Darunter ist auch der grösste Auftrag der Schweizer Bahngeschichte: Die SBB sowie die Regionalbahnen Thurbo und RegionAlps bestellten bei Stadler in einem ersten Abruf 286 Züge im Wert von 2 Milliarden Franken.

Erwartungen grösstenteils erfüllt

Der Betriebsgewinn EBIT von Stadler fiel um 8 Prozent auf 205,1 Millionen Franken und die EBIT-Marge auf 5,5 Prozent nach 6,2 Prozent im Vorjahr. Ohne die negativen Währungseffekte hätte Stadler eine EBIT-Marge von rund 7 Prozent erzielt, wie es heisst. Zugute kam dem Unternehmen ein Einmaleffekt in Höhe von 21,3 Millionen Franken im Zusammenhang mit der im vergangenen Dezember angekündigten Akquisition der deutschen Signaltechnikfirma BBR.

Damit hat Stadler die Erwartungen der Finanzexperten auf allen Ebenen mit Ausnahme der Dividende verfehlt. Die Aktionäre sollen eine unveränderte Dividende von 0,90 Franken je Aktie erhalten.

Stabilität erwartet

Für das Geschäftsjahr 2023 erwartet Stadler wiederum einen Umsatz von 3,7 bis 4,0 Milliarden Franken. Die EBIT-Marge soll auf einem vergleichbaren Niveau wie 2022 zu liegen kommen. Zur Bereitstellung der benötigten Kapazitäten rechnet Stadler 2023 mit Investitionen von zirka 200 Millionen Franken.

Bis 2025 soll der Umsatz von Stadler Rail jährlich im mittleren einstelligen Prozentbereich wachsen. Die Investitionen sollen auf 120 bis 150 Millionen Franken sinken von rund 200 Millionen im vergangenen Jahr.

Angesichts des Gegenwinds durch die Währungen, Inflation und Lieferkettenproblemen hat der Konzern allerdings im August das Ziel der EBIT-Marge auf 7 bis 8 Prozent bis 2025 zurückgeschraubt. Unter normalen Umständen könnte Stadler Rail 8 bis 9 Prozent EBIT-Marge erreichen, hatte Konzernchef Peter Spuhler gesagt. (SDA/kae)

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