«Wir haben extra Security an den Eingängen postiert»
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Manor-Chef über Rabattschlacht:«Wir haben extra Security an den Eingängen postiert»

Manor-Chef Jérôme Gilg über Black-Friday-Massnahmen
«Wenn zu viele Kunden im Laden sind, schliessen wir die Türen»

Manor hat ein durchzogenes Jahr hinter sich. Chef Jérôme Gilg zeigt sich zwar optimistisch für den Black Friday. Trotzdem rechnet er mit Verlusten auf Jahressicht.
Publiziert: 27.11.2020 um 00:14 Uhr
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Aktualisiert: 20.12.2020 um 20:28 Uhr
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Seit Anfang 2019 ist Jérôme Gilg (46) CEO von Manor.
Foto: Christoph Laeser ZVG
Interview: Aline Leutwiler

BLICK trifft Jérôme Gilg (46) am Dienstag vor dem Black Friday in einer Filiale in Biel BE. Der Chef von Manor, der grössten Warenhauskette der Schweiz, ist seit seinem Amtsantritt im Januar 2019 stark gefordert: Schliessung der Mega-Filiale in der Zürcher Bahnhofstrasse, dann der Lockdown in diesem Frühling, und schliesslich musste er gar Entlassungen bekannt geben.

BLICK: Herr Gilg, Manor hat den Black Friday vor Jahren als Erster in die Schweiz gebracht. Macht es Sinn, während der Corona-Pandemie zur Schnäppchenjagd in die Warenhäuser zu blasen?
Jérôme Gilg:
Der Black Friday ist inzwischen ein unverzichtbarer kommerzieller Event. Gerade für Manor. Wir verteilen unsere Aktionen über die Woche. Sowohl online als auch in den Läden. Kunden, die keine Lust auf Warenhaus-Shopping haben, können auf Internetbestellungen ausweichen.

Ein Event im Aargauer Einkaufstempel Shoppi Tivoli ist kürzlich ausser Kontrolle geraten, Massen von Menschen rotteten sich zusammen. Kann Manor so etwas ausschliessen?
Wir begrenzen die Zahl der Kunden, die wir in die Warenhäuser lassen. Unsere Direktoren kontrollieren dies mit einer App. Sie wissen immer, wie viele Leute im Laden sind. Wird das vom BAG vorgeschriebene Maximum erreicht, drosseln wir den Einlass oder schliessen die Türen. Dafür haben wir extra Security engagiert und an den Eingängen postiert.

Die könnten die Warenhäuser auch länger öffnen.
Das tun wir. 80 Prozent unserer 59 Warenhäuser öffnen wir früher und schliessen ein bis zwei Stunden später als üblich, um die Kundschaft besser zu verteilen.

Kann der Black Friday die Verluste im laufenden Jahr wettmachen?
Mit einem solch grossen Ansturm wie im Vorjahr rechnen wir nicht. Aber wir erwarten eine grosse Steigerung bei den Verkäufen über den Onlineshop. Wir sind auf den Ansturm in Netz vorbereitet und haben bereits in der Logistik massiv aufgerüstet. Wir werden dieses Jahr mit 10 bis 12 Prozent Umsatzverlust abschliessen. Es ist also ein sehr schwieriges Jahr für Manor. Wenn es zu keinem Lockdown mehr kommt, kommen wir mit einem blauen Auge davon.

Mit welchem Gefühl blicken Sie auf das Weihnachtsgeschäft?
Da bin ich guter Dinge. Unsere Kundinnen und Kunden haben Lust zu konsumieren. Wir sind deshalb realistisch-optimistisch.

Das ganze Geschäft verschiebt sich stark auf den Onlinehandel. Wieso bauen Sie dann in Kooperation mit Fnac Ihre Läden aus?
Unsere Stärke ist die Kombination aus Online und Läden. Wir müssen ein starkes Verkaufsnetz beibehalten und gleichzeitig unsere Onlineverkäufe vorantreiben. Fnac, der französische Elektronik- und Multimedia-Händler, hat einen Konzessionsvertrag mit uns und bringt somit eigenes Personal mit. Und wir hoffen natürlich, dass wir mit der Partnerschaft mit Fnac Kunden in die Warenhäuser holen können, die wir zuvor nicht hatten.

Hinweis: Blick.ch und Blick TV berichten den ganzen Tag live über die Rabattschlacht am Black Friday, dem wichtigsten Shopping-Tag des Jahres. Hier geht es zum Live-Ticker mit Schnäppchen, Kaufhaus-Checks und Passanten-Umfrage.

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