Airbnb war bislang nicht als besonders mitteilungsfreudiges Unternehmen bekannt. Informationen zum Schweizer Geschäft waren auf Anfrage nur spärlich erhältlich.
Nun weht aber offenbar ein neuer Wind durch die Konzernzentralen: Airbnb-DACH-Chefin Kathrin Anselm stellt sich auf Schweiz-Besuch den kritischen Fragen der «Handelszeitung». Und zugleich gibt der Bettenvermittler Einblick in sein hiesiges Geschäft. Der neue Auftritt kommt nicht von ungefähr, denn Airbnb steht in vielen Tourismusländern in der Kritik, auch in der Schweiz.
Brutto 5300 Franken im Mittel
Interessant ist besonders der Blick auf die Einnahmen, welche die Schweizer Anbieterinnen und Anbieter mit ihren Zimmern und Unterkünften verdienen: Gesamthaft nahmen sie letztes Jahr brutto rund 278,4 Millionen Franken ein, im Mittel betrugen die Einkünfte brutto 5300 Franken.
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Airbnb verlangt von den Hosts 3 Prozent als Gebühr, die Kommission für Gäste beträgt meist zwischen 14 und 16 Prozent. Fast 90 Prozent der Gastgeber vermieten nur eine einzige Unterkunft – Multi-Hosts, die mehrere Adressen gewerblich anbieten, sind in der Minderheit.
Seit kurzem lassen sich auf Airbnb auch einzelne Zimmer vermieten – im Mittel nahmen die hiesigen Hosts damit 2400 Franken pro Jahr ein, insgesamt verdienten die Zimmervermieter 27,7 Millionen Franken. Inklusive Gebühren und Steuern kostete ein durchschnittliches Zimmer auf Airbnb 80 Franken pro Nacht.
Der Bericht zeigt auch, wo die Airbnb-Hochburgen liegen: Es sind die Tourismuskantone Bern und Wallis. Im Schweizer Städtetourismus ist die US-Plattform offensichtlich eher ein Nischenanbieter.