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Diese sechs Schweizer Aktien brechen Rekorde

In den letzten Handelstagen haben sich mehrere Schweizer Aktien auf Rekordstände oder Jahreshochs vorgearbeitet. Welche Chancen bieten sie den Anlegerinnen und Anlegern noch?
Publiziert: 24.06.2024 um 14:21 Uhr
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Aktualisiert: 24.06.2024 um 15:03 Uhr
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Am Schweizer Aktienmarkt gehts aufwärts. Hier im Bild: Börsenlegende Peter Tuchman auf dem Parkett der New Yorker Börse.
Foto: AP
Reto Zanettin
Cash

Aktien wie jene von Baloise, EFG und Molecular Partners haben in den letzten Tagen neue Hochs erklommen. Einige bieten Chancen für Anlegerinnen und Anleger, bei anderen ist eine gesunde Portion Vorsicht angebracht. Die Übersicht.

Sandoz: Aufsteiger mit Potenzial

Nach dem Börsengang vom vergangenen Herbst schwankte die Aktie zwischen 24 und 30 Franken - eine unstete Entwicklung, die ab April ausgehend von einem Zwischentief bei 25.50 Franken in einen markanten Aufstieg überging. Die Quartalszahlen fielen positiv aus, mehrere Analysten gaben Kaufempfehlungen ab. Jene von Stifel schrieben: «Das Management von Sandoz hat alle seine Versprechen gehalten.»

Artikel von «Cash.ch»

Dieser Artikel wurde erstmals auf «Cash.ch» publiziert. Weitere spannende Artikel findest du auf www.cash.ch.

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Ende letzter Woche erreichte die Aktie einen Rekord bei 33 Franken. Die Fachwelt ist überzeugt, dass die Aktie auch weiterhin Potenzial hat. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 36.27 Franken – was ein Aufwärtspotenzial von zehn Prozent bedeutet. Kein Analyst gibt eine Verkaufsempfehlung ab, die meisten Experten stufen den Titel mit Kaufen ein. Zudem winkt 2025 voraussichtlich eine Dividende von 60 Rappen je Aktie.

EFG: Nach langem Aufstieg im Hoch

Die ganz guten Börsenzeiten der Privatbankengruppe liegen weit zurück, an das Hoch von 60 Franken im Jahr 2007 kommt die Aktie auf absehbare Zeit nicht mehr heran. Selbst der zuversichtlichste Analyst traut ihr in den kommenden zwölf Monaten eine Steigerung auf lediglich 15.10 Franken von gegenwärtig 13.08 Franken zu.

Der Kursaufstieg vollzog sich über Jahre hinweg und verlief über Tiefs von unter vier Franken. Er nahm im Juni und zuvor schon in den letzten Mai-Tagen weiter Fahrt auf.

Am Donnerstag hat EFG mit 13.36 Franken ein Neun-Jahres-Hoch erreicht. Anscheinend standen die Meldungen zu den offenbar mittlerweile ausgesetzten Übernahmegesprächen mit Julius Bär dem Aufstieg der Aktie nicht im Weg. Möglich ist allerdings auch, dass der Markt auf eine Wiederaufnahme der Gespräche setzt.

Die Kennzahlen zu den ersten vier Monaten des laufenden Jahres zeigten insgesamt ein «starkes Bild», schrieb der zuständige Analyst der Zürcher Kantonalbank Ende Mai. «Die Privatbank ist gut ins Jahr 2024 gestartet und kann mit den Kennzahlen überzeugen.» Der Experte stuft die EFG-Aktie mit «Übergewichten» ein.

Zudem: Aktionäre erhielten dieses Jahr eine Dividende von 55 Rappen je Aktie. Im nächsten Jahr könnte die Ausschüttung 57 Rappen betragen.

Comet: Guter Ausblick nach wechselvoller Geschichte

Das Hoch von 376.50 Franken, welches das Technologieunternehmen vergangene Woche erreichte, liegt bereits deutlich über dem durchschnittlichen Kursziel – die Analysen sehen den Titel bei lediglich 321 Franken.

Zudem legt die Erfahrung nahe, dass Anleger mit starken Schwankungen der Comet-Aktie rechnen müssen. Sie sackte beispielsweise von über 367 Franken im November 2021 auf 140 Franken im Juli 2022 ab. Auch auf dem Weg zum aktuellen Hoch gab es Rückschläge, so etwa im zweiten Halbjahr 2023, als der Titel in zweieinhalb Monaten 28 Prozent an Wert verlor.

Eine Mehrheit der Analysten stuft Comet allerdings mit «Kaufen» ein. Zuversichtlich zeigt sich gegenwärtig etwa die Deutsche Bank, welche im Juni die Abdeckung von Comet aufgenommen hat. Der zuständige Experte stuft die Aktie mit «Buy» ein und sieht sie in den nächsten zwölf Monaten auf 450 Franken steigen. Mit dem Ausbau der Produktionskapazitäten in Malaysia könne Comet seinen Umsatz und den Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen bis 2027 mehr als verdoppeln, schreibt er.

Händler sagen ausserdem, viel Geld bündle sich momentan in Valoren wie jenen von Comet, da Gewinner des Anlagethemas «Künstliche Intelligenz» in der Schweiz dünn gesät seien.

Galderma: Laut Experten einen Kauf wert

Die Aktie des Hautpflegespezialisten kennt seit dem Börsengang vom Frühjahr 2024 praktisch nur eine Richtung. Die tiefsten Notierungen von knapp über 62 Franken stammen vom März und April, mittlerweile wurde ein Höchststand von 76 Franken erreicht. Grosse Rückschläge blieben bisher aus.

In den Augen der Analysten ist die Decke fast erreicht, etwas Luft nach oben besteht aber noch. Die Experten veranschlagen das Zwölf-Monate-Kursziel bei 79.22 Franken, womit das Aufwärtspotenzial gegenüber dem bisherigen Hoch von vier Prozent beträgt.

Das Gros der Analysten ist überzeugt, dass Galderma einen Platz in den Portfolios der Anlegerinnen und Anleger verdient. Neben sechs Kaufempfehlungen und drei «Holds» gibt es keine Verkaufsempfehlung.

Ein Ausblick auf künftige Entwicklung des Unternehmens stammt von Julius Bär. Galderma verfüge über starke Marken und werde in den nächsten vier Jahren wohl von einem zweistelligen Umsatzwachstum profitieren, hiess es Ende April.

Eine operative Hebelwirkung, das Auslaufen der hohen Forschungs- und Entwicklungskosten und vertretbare Kosteneinsparungen würden voraussichtlich zu einer Ausweitung der Gewinn-Marge auf Stufe Ebitda um 400 bis 500 Basispunkte führen. Dies könne – in Kombination mit dem Abbau der Verschuldung – ein über dem Sektor liegendes Wachstum des Gewinns je Aktie unterstützen.

Molecular Partners: Rasanter Aufstieg, trotzdem ist Vorsicht angezeigt

Ab Mitte 2022 krebste die Aktie von Molecular Partners vor sich hin. Ende Mai dieses Jahres kostete sie lediglich 3.40 Franken. Dann explodierte sie regelrecht und erreichte am vergangenen Mittwoch ein Mehrjahreshoch von 9.30 Franken. Daraus resultiert ein Kursanstieg im Juni um fast 174 Prozent. Das Unternehmen aus Schlieren veröffentlichte in den letzten Wochen mehrere positive Studiendaten.

Die Kursentwicklung erinnert an diejenige des Biotechnologieunternehmens Kuros. Der Preis dieser Aktie hat sich seit April 2023 verzehnfacht und ist vor einer Woche auf einem Mehrjahreshoch angelangt; zuletzt allerdings hat er sich wieder etwas abgeschwächt.

Auch wenn die kurzfristige Entwicklung von Molecular Partners beeindruckt, die längerfristige Entwicklung rät zu einer gewissen Vorsicht. Die Aktie war im April 2022 regelrecht abgestürzt, namentlich nachdem Partner Novartis Hoffnungen auf eine baldige Zulassung eines Covid-19-Präparats einen Dämpfer erteilt und Amgen sich aus einem gemeinsamen Projekt zurückgezogen hatte. Zudem liegt der gegenwärtige Kurs über dem durchschnittlichen Preisziel, das bei 7.18 Franken liegt. Behalten die Analysten recht, wird der Kurs in den nächsten zwölf Monaten also wieder weiter fallen.

Baloise: Solider Dividendenzahler, in Börsenkreisen ein Übernahmekandidat

Das Versicherungsunternehmen hat am Freitag mit 161 Franken den höchsten Stand seit rund zwei Jahren erreicht. Begünstigt wurde das auch durch einige Spekulationen: Erst vor vier Wochen mit drei Prozent bei Baloise eingestiegen, hat Cevian Capital das Aktienpaket auf zuletzt fünf Prozent erhöht. Schon seit Jahren gilt Baloise in Börsenkreisen als Übernahmekandidat. 

Analysten sind generell aber eher skeptisch, eine Mehrheit von ihnen würde den Titel nicht kaufen. Und das durchschnittliche Kursziel – 146.75 Franken – liegt unterhalb des aktuellen Kurses. Indes ist Baloise ein guter Dividendenzahler: Die Ausschüttungen stiegen von 4.75 Franken im Jahr 2014 auf 7.70 Franken in diesem Jahr an. 2025 ist laut Bloomberg eine Dividendenzahlung von 8.30 Franken möglich.

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