Die Ölpreise sind am Freitagmorgen wieder deutlich gestiegen. Ein Fass (159 Liter) der Nordseesorte Brent mit Lieferung im Januar kostete 96,55 US-Dollar. Das waren 1,92 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) mit Lieferung im Dezember stieg um 1,94 Dollar auf 90,11 Dollar.
Grund für den Anstieg waren Spekulationen, wonach China seine restriktive Corona-Politik endlich lockern könnte. Dies schürte Hoffnung auf höhere Nachfrage aus dem Land mit 1,4 Milliarden Einwohnern. Bereits im Verlauf der Woche hatte es Spekulationen über eine mögliche Abkehr von der strikten Null-Covid-Strategie der Führung in Peking gegeben, die von Chinas Behörden aber zurückgewiesen wurden. Trotz des Dementis setzen Investoren am Ölmarkt offenbar weiter auf eine baldige Lockerung, was die Preise nach oben treibt.
Diverse Preistreiber
Analysten der Bank of China gehen davon aus, dass als Folge der harten Corona-Politik die Ölnachfrage in China in diesem Jahr um durchschnittlich 400'000 Fass pro Tag gesunken ist.
Die Nachfrage aus dem Milliardenstaat ist nur ein Faktor, der die Ölpreise treibt. Nebst der Ölqualität sind dies vor allem Finanzmarktfaktoren wie Wechselkurse und Konjunkturaussichten. Steigt der Dollar, drosselt dies in der Regel die Nachfrage. Seit seinem Tief im vergangenen September ist der Ölpreis (Brent und WTI) in den vergangenen Wochen tendenziell wieder deutlich gestiegen. (SDA/rae)