Lieber Pasta als Karma
Coop bremst eigene Veganer-Shops aus

Vegane Ernährung ist ein absoluter Megatrend. Egal ob Burger, Kebab oder Sandwich – alles gibt es mittlerweile ohne tierische Zutaten. Die Spezialshops «Karma» von Coop haben trotzdem nur überschaubaren Erfolg. Die «Handelszeitung» ist den Gründen nachgegangen.
Publiziert: 15.07.2019 um 18:18 Uhr
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Aktualisiert: 16.07.2019 um 11:08 Uhr
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Dieser Spezial-Coop in Zürich war einer der erste Läden, die Karma-Produkte ins Zentrum rückten. Mittlerweile ist er wieder zu.
Foto: Philipp Zinniker
Marc Iseli («Handelszeitung»)

Der Chef des Detailhandelsgiganten Coop ist ein begeisterter Kotelett-Esser. Und wenn es um Kaffee geht, sagt Joos Sutter in der hauseigenen Postille: «Ein feiner, ehrlicher Espresso ist schwer zu toppen.» Damit liegt der Geschmack des gebürtigen Bündners direkt auf einer Linie mit den Kunden. Bei Coop wächst die Zahl der eigenständigen Sapori-­d’Italia-Läden. 2017 eröffnete die erste Filiale in Aarau.

Mittlerweile gibt es drei weitere Ableger in Zürich, Freiburg und Bern. Das Sortiment mit Produkten wie Amaretti, Biscotti und Pasta von Gragnano, dem «wohl besten Pastahersteller der Welt», wie der Migros-Rivale sagt, gibt es mittlerweile auch in diversen Coop-Supermärkten.

Karma-Expansion gebremst

Gegenteilig ent­wickelt sich Coops Karma-Format. In den Supermärkten sind die Umsätze offenbar zufriedenstellend, wie der «Blick» unlängst schrieb. Als eigenständiges Format kämpft Karma aber ums Überleben.

Das Problem: Coop hat ein breites Portfolio an Spezialformaten. Fünf sind es an der Zahl: Zopf&Zöpfli, Karma, Sapori d'Italia, Coop to go und Fooby. Gute Flächen sind aber rar, weshalb es umso wichtiger ist, die richtigen Sortimente an den richtigen Standorten anzubieten. In diesem Sinne konkurrieren die fünf Formate miteinander. Zum Vorteil von Sapori d'Italia – und zum Nachteil von Karma.

Zug als Veganer-Refugium

Der Reihe nach: 2017 eröffnete Sutter am Bahnhof Zug die erste Filiale mit fleischfreiem Sortiment. 2018 folgte ein weiterer Laden in Zürich. Für einen dritten Store in Freiburg lagen die Pläne schon in der Gemüseschublade ­bereit. Das Kundenfeedback war aber durchzogen. Die Tofu-Ecke im Zürcher Letzipark kam nie richtig in Schwung und wurde deshalb wieder geschlossen. In Freiburg erhielt das italienische Konkurrenzformat den Vortritt.

Bleibt einzig Zug als Refugium der Veganer. Und hier läuft es offenbar, wie Coop-Sprecher Urs Meier sagt: «Der Shop in Zug ist immer noch sehr erfolgreich», so die Nachricht aus der Konzernzentrale in Basel.

Artikel aus der «Handelszeitung»

Dieser Artikel wurde in der «Handelszeitung» veröffentlicht. Weitere spannende Artikel finden Sie unter www.handelszeitung.ch.

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