Die Studios machen sich fit für die grosse Öffnung. Bevor die ersten Kunden wieder Gewichte stemmen oder über die Laufbänder flitzen, schwitzen erst mal die Betreiberinnen und Betreiber der Fitnesscenter. So wie Denise Zumsteg-Burkhart (46), die seit knapp zwei Jahrzehnten das Fitnesscenter Physioflex in Wettingen AG.
Rund 700 Kunden sind in der Kartei des Centers, diese werden in den nächsten Tagen – wie auch in anderen Fitnessstudios – mit einem roten Teppich empfangen. «Wir freuen uns mega auf unsere Kunden», sagt Zumsteg-Burkart. «Wir sind so nervös wie bei einer Neueröffnung.»
Ein Stern zusätzlich
Die Geschäftsführerin hat mit Ihrem Team vier Monate des Lockdowns genutzt, hat Abläufe optimiert und die Mitarbeitenden weitergebildet. Der Lohn dafür: der vierte Fitnesscenter-Stern. Nun werden alle Geräte nochmals auf Hochglanz poliert und desinfiziert.
Im Fitnesscenter herrscht Maskenpflicht und eine an die Grösse angepasste Personenbeschränkung. Werden die Leute also morgen Schlange stehen? Schwierig abzuschätzen. Zumsteg-Burkhart: «Nach dem letzten Lockdown blieben viele zu Hause, weil sie eben einen Ansturm befürchteten. Das könnte morgen anders sein.»
Zeigen, dass es funktioniert
Klar ist: Wer kommt, muss Maske tragen. Allerdings gibt es Ausnahmen für Ausdauergeräte, sofern diese durch Plexiglasscheiben voneinander getrennt sind. In Wettingen werden die letzten der insgesamt 20 Trennwände montiert, die Kundendatei entstaubt. Ein Geschäft dürfte das Jahr 2021 kaum werden, Zumsteg-Burkhart rechnet mit einem Umsatzeinbruch von 50 Prozent.
Und wenn die Fallzahlen weiter ansteigen, die Fitnesscenter vielleicht wieder schliessen müssen? Hat die Fitnessfachfrau davor Angst? «So weit schaue ich gar nicht nach vorne. Wir wollen jetzt zeigen, dass wir dank der konsequenten Umsetzung des Schutzkonzeptes nicht dazu beitragen, dass sich das Virus weiter weiter verbreitet.» Das heisst, die Fitnessbranche will ihre Verantwortung wahrnehmen – und den Menschen ein kleines Stück Alltag zurück geben.