Leere Privatjet-Flüge des Credit-Suisse-Präsidenten
So beschleunigte António Horta-Osório seinen Sturz

Der geschasste CS-Boss flog in Privatjets nach London und Lissabon, liess diese aber leer zurückkehren, um Zeit mit der Familie zu verbringen. Das hat eine Überprüfung der Credit Suisse ergeben.
Publiziert: 24.01.2022 um 16:31 Uhr
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Aktualisiert: 24.01.2022 um 16:53 Uhr
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Der gefallene Präsident der Credit Suisse: António Horta-Osório.
Foto: Bloomberg via Getty Images

Am Ende waren es wohl nicht nur die Verstösse gegen Quarantäneregeln und Corona-Vorschriften. Wie das «Wall Street Journal» berichtet, haben auch leere Privatjet-Flüge den Abgang von António Horta-Osório (57) als CS-Präsidenten beschleunigt.

Die Credit Suisse zahlte demnach für Flugzeuge, die leer zurückkehrten, nachdem sie den damaligen CS-Präsidenten in London und Lissabon abgesetzt hatten – für Arbeitstreffen und Geschäftsveranstaltungen. Nach den geschäftlichen Treffen verbrachte er schliesslich Zeit mit seiner Familie.

Am Montag wurde er per Flugzeug wieder abgeholt

Deshalb kam es mehrmals vor, dass ein von der Credit Suisse bezahltes Privatflugzeug ihn am Donnerstag abgesetzte und anschliessend leer in die Schweiz zurückflog. Am Montag dann wurde er per Flugzeug wieder zur Arbeit in Zürich abgeholt.

Diese Leerflüge wurden bei der Überprüfung seiner Reisen durch die Credit Suisse festgestellt, die die Verstösse gegen die Quarantänebestimmungen von Covid-19 in der Schweiz und in Grossbritannien untersuchten.

Eine Person, die Horta-Osório nahe steht, sagte laut «Wall Street Journal», dass die Flugzeuge gemietet waren und nicht das ganze Wochenende warten konnten. Die Person fügte hinzu, dass die Bankregeln für die Nutzung von Flugzeugen nicht verletzt wurden.

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Für den Rücktritt bestärkt

Der Bericht über die Reisen habe die Verantwortlichen der Credit Suisse bestärkt, auf den Rücktritt von Horta-Osório zu drängen. Die Bank hatte vor einer Woche dann seinen Rücktritt bekannt gegeben.

Horta-Osório trat Ende April 2021 an, um die Credit Suisse nach den milliardenschweren Skandalen bei Archegos und Greensill auf solide Beine zu stellen. Dann stolperte er über seine eigenen Skandale. Nicht einmal ein Jahr nach seiner Wahl musste der Portugiese als Verwaltungsratspräsident zurücktreten. (cny)

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