Das ist der neue Schweizer Corona-Tourist
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Last-Minute-Ferien mit Auto:Das ist der neue Schweizer Corona-Tourist

Last-Minute-Buchen von Ferien, Verreisen mit dem Auto
So reisen die Schweizer in Zeiten von Corona

Die Corona-Krise trifft die Reisebranche besonders hart. Restriktionen und Stornierungen beschäftigen die Branche seit Monaten intensiv. Schweizerinnen und Schweizer haben trotzdem grosse Lust auf Ferien und finden in der Pandemie neue Wege – zum Beispiel mit dem Auto.
Publiziert: 15.09.2021 um 07:53 Uhr
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Aktualisiert: 15.09.2021 um 09:17 Uhr
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Sommerferien mit Kind und Kegel im Auto: So verändert sich das Reiseverhalten der Schweizer.
Foto: Getty Images/Cultura RF
Darija Knezevic

Mit der ganzen Familie im Auto in die Sommerferien: Solche Reisen erinnern stark an Zeiten, bevor sich jeder ein Ticket für einen Ferienflieger leisten konnte. Doch Corona lässt Schweizerinnen und Schweizer erneut in die Familienkutsche steigen. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich Autoreisen 2021 verdoppelt. Das zeigt eine eben veröffentlichte Studie der Allianz Versicherung.

Für die Herbstferien steht die Prognose: Die Lust auf Auslandferien steigt, aber man verreist lieber mit dem Auto und am besten ins Nachbarland. Gebucht werde vermehrt in letzter Minute. Um Flugreisen in die Ferne macht die Mehrheit einen Bogen. «Wichtige Destinationen wie Australien und die USA sind geschlossen, was Fernreisen weiterhin erschwert», sagt Max E. Katz (65), Präsident des Schweizer Reise-Verbands (SRV).

Keine Lust aufs Fliegen

Laut der Studie sind zwei Drittel der Befragten in den letzten zwölf Monaten kein einziges Mal in ein Flugzeug gestiegen. Diese Entwicklung überrascht, denn sogar 2020 verreisten mehr als die Hälfte der Befragten mindestens einmal mit dem Flieger.

Wer eine Reise mit dem Flugzeug bucht, nimmt die Stornierungsbedingungen genau unter die Lupe. Bei Abschluss von zusätzlichen Reiseversicherungen ist den Befragten die Deckung der Gebühren bei einer Annullierung sogar wichtiger als die Heilungskosten im Ausland.

Reisen bleibt im Herbst kompliziert

Im Hinblick auf die Herbstferien ist aber klar: Das Reisen bleibt eine knifflige Angelegenheit. «Der Bundesrat bespricht zurzeit neue Einreiseregeln. Der SRV begrüsst die vorgeschlagene Variante 1», so Katz. Bei der ersten Variante müssen ungeimpfte oder genesene Personen bei der Einreise in die Schweiz einen negativen Test vorweisen – egal, woher sie kommen. Nach vier bis sieben Tagen muss ein zweiter Test gemacht werden. Die Kosten für beide PCR-Tests müssen selbst bezahlt werden.

Die Studie zeigt weiter, dass für 37 Prozent der Befragten der Grund für eine Corona-Impfung das unbeschwerte Reisen ist. Auch der SRV sieht mit der Impfung bessere Chancen für die Reisebranche. «Wir setzen auf Impffortschritt und Zertifikate», so Katz.

Jeder fünfte Job ist weg

Corona hat die Reisebranche bis in Mark erschüttert. Im letzten Jahr gingen 1700 Reisebürojobs verloren, die Umsätze brachen um 70 Prozent ein. Kaum besser sieht es im laufenden Jahr aus, obwohl die Talsohle erreicht sein sollte, bilanziert der SRV.

Eine Erholung auf Vor-Corona-Niveau erwarten die Experten der Reisebranche nicht vor dem Jahr 2024.

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