Lästige Call Center und Telefonterror
Diese Krankenkassen sind nicht ganz sauber

Der Vergleichsdienst Comparis hat Krankenversicherer hinsichtlich sauberer Kundenwerbung klassifiziert. Ein Versicherer geht sogar so weit, gar keine telefonische Akquise zu betreiben.
Publiziert: 17.08.2018 um 11:47 Uhr
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Aktualisiert: 27.09.2018 um 12:45 Uhr
Comparis hat ausgewertet, welche Krankenkassen ohne Telefonterror auskommen.
Foto: Keystone
Ulrich Rotzinger und Patrik Berger

«Guten Tag, möchten Sie einige Hundert Franken bei der Krankenversicherung sparen?» Nach den Sommerferien kommen die Call Center wieder so richtig in Fahrt. Eine erste Welle steht an, denn Ende September wird bekannt, bei welchen Krankenversicherern und wie stark die Prämien jeweils im kommenden Jahr ansteigen.

Nicht ganz uneigennützig hat Comparis am Freitag einen neuen Vergleich veröffentlicht. Die Bewertungsplattform, die erst in der vergangenen Woche die beliebtesten und unbeliebtesten Krankenversicherer bewertete (BLICK berichtete), verdient gutes Geld mit dem Vergleich der Versicherer. Jetzt verteilt der Dienst erneut Noten. Dieses Mal jedoch in Form eines «Gütesiegels für Krankenkassen mit sauberer Kundenwerbung». 

Zehn Kassen arbeiten sauber

Dazu gehört unter anderem, dass Angerufene transparent darüber informiert werden müssen, woher die Adresse stammt. Zudem müssen Lösch- und Sperrwünsche kontaktierter Personen befolgt werden.

Folgende Kassen erhalten in diesem Jahr das Label «Saubere Kundenwerbung»: Agrisano, EGK Gesundheitskasse, Glarner Krankenversicherung, KPT/CPT, Krankenkasse Birchmeier, Krankenkasse Luzerner Hinterland, Krankenkasse Steffisburg, Rhenusana, SLKK und die Sodalis Gesundheitsgruppe.

Grosse Kassen arbeiten an Branchenvereinbarung

Die grossen Krankenversicherer wie Helsana, Assura, Concordia, CSS, Groupe Mutuel oder Visana finden sich nicht in der Comparis-Gütesiegel-Liste. Sind diese folglich nicht ganz «sauber»?

«Sie arbeiten mit Maklern zusammen. Und können wohl gar nicht garantieren, dass die Termine sauber zustande gekommen sind», sagt Schneuwly. «Zudem nehmen sie das Problem einfach zu wenig ernst und wollen sich nicht von einem Vergleichsdienst wie Comparis massregeln lassen.»

Laut dem Vergleichsdienst arbeiten sieben der neun grössten Krankenkassen an einer Branchenvereinbarung. «Doch der Telefonterror geht weiter. Call Center schaffen es immer noch, den Leuten Beratungstermine anzudrehen, um diese an Broker, Makler oder direkt an Krankenkassen zu verkaufen», sagt Schneuwly.

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