Abstand vom Abstand: 1,5 Meter leerer Raum zwischen den Kundinnen und Kunden im Laden. Nicht nur dort, sondern auch im öffentlichen Raum gehört die Abstandsregel zur Corona-Prävention.
Zumindest was die Abstandsregel im Laden angeht, gehen die Detailhändler nun auf die Barrikaden. Zum Beispiel im Kanton Zürich, wo es seit einigen Wochen heisst: Maske auf im Laden!
Weil alle sich an die Maskenpflicht hielten, müsse man doch jetzt nicht mehr beim Einkaufen auch noch darauf achten, dass man genügend Abstand zu den anderen Shoppern habe. So heisst es bei der City-Vereinigung Zürich.
Innenstadt-Händler fordern Lockerungen
Im Verband sind Vereinigungen sowie Branchen- und Berufsverbände der Innenstadt zusammengeschlossen. Deren Chef Andreas Zürcher sagt in der «NZZ»: «Unsere Mitglieder sind der Meinung, dass sich durch die Einführung der Maskenpflicht die Abstandsregelung in den Verkaufslokalen lockern liesse.» Bei den Grossveranstaltungen wie Fussball- und Eishockeyspielen, die ab Oktober wieder durchgeführt werden, nehme man kleinere Distanzen in Kauf. «Weshalb soll das nicht auch im Detailhandel möglich sein?», so Zürcher.
Laut der City-Vereinigung akzeptiert die Kundschaft die Maskenpflicht. Inwiefern diese auf den Umsatz drückt, kann Zürcher nicht abschätzen. Er wünschte sich, die Kunden würden mehr ausgeben. Und er beobachtet, das sich die Einkäufe wegen Homeoffice in die Quartiere verlagern.
Kundschaft ist weniger lang im Laden
Was Zürcher auch auffällt: Die Konsumenten kaufen gezielter ein und bleiben nur noch solange in den Läden wie notwendig. Das zeigten Auswertungen der Parkscheine der Parkhäuser.
Ob allein weniger Abstand zum Mehreinkäufen und höheren Umsätzen führt, ist fraglich. Zürcher sagt, die Ladenbetreiber würden es jedenfalls begrüssen, wenn sich wieder mehr Kunden in den Geschäften bewegen könnten als es durch die 1,5-Meter-Abstandsregel als Massstab für die Maximalzahl an Kunden pro Verkaufsfläche erlaubt ist. (uro)