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Krisenflieger Boeing 737 Max umgetauft
Ryanair findet Trumps Idee super

Ryanair ist gerade dabei, ihre Passagiere für dumm zu verkaufen. Die 737 Max soll bei den Iren künftig 737 Gamechanger heissen. Denn laut einer aktuellen Umfrage haben viele Fluggäste Angst, mit dem Krisenflieger abzuheben. Auch wenn der wieder grünes Licht bekommt.
Publiziert: 07.06.2019 um 18:14 Uhr
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Aktualisiert: 11.06.2019 um 07:23 Uhr
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Die Idee stammt ursprünglich von ihm: Donald Trump (72).
Foto: AP
Christian Kolbe

Diese Ökokampagne könnte ganz schön skurril werden. Die Billig-Fluglinie Ryanair möchte die umweltfreundlichste Europas werden - und setzt dafür auf ein Flugzeug, das derzeit gar nicht fliegt.

Ausgerechnet mit der Boeing 737 Max will Ryanair das Fliegen ökologischer machen. Nach zwei Abstürzen des Krisenflieger mit insgesamt 346 Todesopfern steht die gesamte 737-Max-Flotte weltweit am Boden. Wann die Flieger wieder abheben können, ist ungewiss. 

Doch Ryanair ist von der Umweltbilanz des Katastrophen-Flugzeugs so überzeugt, dass die Airline auf einen Tipp des amerikanischen Präsidenten Donald Trump (72) gehört und das Flugzeug kurzerhand umgetauft hat. Genau das hatte Trump im April Boeing vorgeschlagen. Der Flugzeugbauer solle die 737-Max wieder flugtauglich machen, ein paar zusätzliche Eigenschaften einbauen und das Modell doch einfach umtaufen. Genau das hat Ryanair nun getan, die 737 Max heisst bei den Iren nun «737 Gamechanger». 

Passagiere haben Angst vor der 737 Max

Ob sich die Flugpassagiere allerdings so einfach an der Nase herumführen lassen, ist fraglich. Wie die «FlugRevue» schreibt, hätten viele Passagier Angst, zitiert das Branchenmagazin aus einer Umfrage des US-Beratungsunternehmens Atmosphere. 20 Prozent der Geschäftsreisenden und 24 Prozent der Urlaubsreisenden gaben dort an, das Flugzeug in den ersten sechs Monaten nach der Wiederzulassung zu meiden. Dafür würden sie sowohl höhere Preise als auch ungünstigere Flugzeiten in Kauf nehmen.

Allerdings braucht Ryanair den «Gamechanger», um sich als europäischer Vorreiter in Sachen Klimaschutz zu etablieren. Denn, so die Airline, die 737 Max verbrauche 16 Prozent weniger Kerosin und weise 40 Prozent weniger Lärmemissionen als andere Mittelstrecken-Flugzeuge auf. Zudem quetscht Ryanair 197 Passagieren in die enge Röhre - das sind 18 Fluggäste mehr als bei der 737 Max sonst üblich.

Der Trick von Ryanair: Mehr Passagiere senken den Pro-Kopf-Verbrauch des klimaschädlichen Kohlendioxids (CO2). Das funktioniert vor allem deshalb, weil die Flüge der Billig-Airline oft bis auf wenige Plätze ausgebucht sind, also nicht halbleer durch die Luft fliegen. 

Um den Anspruch als Öko-Airline zu untermauern, will Ryanair künftig jeden Monat die CO2-Bilanz der Airline publizieren. Doch bis zum Einsatz der aktuellen und der künftigen 737-Max-Flotte - Ryanair will bis 2024 zusätzliche 210 Flugzeuge des Typs kaufen - könnte es sogar noch länger dauern: Denn inzwischen hat sich herausgestellt, dass Boeing auch fehlerhafte Teile im Krisenflieger verbaut haben soll. 

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