Kommentare ausgeschaltet
Thiam will keine Kritik auf Instagram

Credit-Suisse-Boss Tidjane Thiam wählte überraschend Instagram als Kommunikations-Kanal. Wer hier aber auf Dialog hofft, wird enttäuscht.
Publiziert: 28.01.2020 um 18:53 Uhr
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Aktualisiert: 28.01.2020 um 20:57 Uhr
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Überraschender Schritt: Thiam wählte sich die Foto-Plattform Instagram als Kommunikationskanal.
Foto: Screenshot BLICK
Thomas Benkö

Thiam mit Königin Maxima. Thiam mit Ivanka Trump. Thiam mit Jaden Smith.

Seit dem WEF ist der CEO der Credit Suisse auf Instagram aktiv. Dort lässt er uns nicht nur an seinem Leben teilhaben, er rüffelt auch einen missliebigen Artikel in der «NZZ am Sonntag» («Schweigen ist keine Strategie mehr»).

Seit BLICK die Geschichte am Sonntagabend publik gemacht hat, erlebt Tidjane Thiams Account einen regelrechten Boom. Innerhalb von weniger als zwei Tagen schnellte seine Followerzahl von knapp 500 auf über 4200 hoch. Eine respektable Zahl.

Am Anfang war das Erstaunen gross, dass sich ein Banken-Boss ausgerechnet Instagram als Plattform zur persönlichen Kommunikation ausgesucht hat – bislang wählten Wirtschaftsführer dazu eher Twitter oder Facebook.

Aber gut, auf Instagram wird Thiam wohl eine grössere und jüngere Zielgruppe erreichen, als auf Twittter.

Federer & Co. lassen Fans mitdiskutieren

Wer nun aber denkt mit dem CS-Chef in Kontakt zu kommen, täuscht sich. Thiam hat die Kommentar-Funktionen unter seinen Postings ausgeschaltet. Was bleibt ist Einweg-Kommunikation. Social Media ohne social. Nur Likes sind zugelassen.

Der Schritt überrascht, weil er sehr ungewöhnlich ist. Selbst grosse Stars wie Microsoft-Gründer Bill Gates oder Tennis-Maestro Roger Federer lassen die Follower mitdiskutieren – und haben bei jedem Posting Tausende Kommentare.

Auch wenn Thiam viel negatives Feedback erhielte, wäre die komplette Gesprächsverweigerung unnötig. Schliesslich hat er mit dem grossen PR-Apparat seiner Bank genügend Mitarbeiter, die sich um die Kommentarverwaltung kümmern könnten.

Wohl ein Grund, warum Thiam genug hatte: Der umtriebige Kantonsrat Claudio Schmid (SVP/ZH) forderte den CS-Boss zum Rücktritt auf.
Foto: zvg

Eine der wenigen bekannten Persönlichkeiten, welche die Kommentar-Funktion ebenfalls ausgeschaltet hat, kommt auch aus der Schweiz: Christa Rigozzi. Der Ex-Miss wurde wohl der Negativ-Trubel nach ihrem Verriss des Restaurants Alpenrose in Leukerbad VS zu viel. Mittlerweile können Fans hier aber wieder kommentieren.

Immerhin besteht keine Unklarheit mehr über die Echtheit des Instagram-Profils des Chefs der Credit Suisse: Seit kurzem prangt neben seinem Namen der blaue Verifizierungshaken.

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