Knall im Spital Einsiedeln
Alle Assistenzärzte kündigen gleichzeitig!

Gleich sieben Mitarbeitende des Ameos Spitals Einsiedeln haben gekündigt. Sie werfen dem Spital vor, Arbeitszeiten nicht eingehalten und Weiterbildungen gestrichen zu haben.
Publiziert: 09.08.2022 um 18:56 Uhr
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Aktualisiert: 10.08.2022 um 08:50 Uhr
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Es kam zu einer Kündigungswelle am Ameos Spital Einsiedeln.
Aline Leutwiler

Knall im Ameos Spital Einsiedeln SZ. Alle sieben Assistenzärzte kündigen gleichzeitig. Wie «Pilatus Today» berichtet, mussten die sieben Medizinerinnen und Mediziner regelmässig länger als die gesetzlich festgelegten 50 Stunden wöchentlich arbeiten. Ausserdem strich das Spital die obligatorischen Weiterbildungen der Ärztinnen. Sie legten Beschwerden ein, doch fanden kein Gehör. Letzten Frühling verschärfte sich der Personalmangel zusätzlich, was dann die Kündigungswelle auslöste.

«Die Vorwürfe der Assistenzärztinnen am Spital Einsiedeln sind aus unserer Sicht gut begründet», heisst es seitens des Verbands schweizerischer Assistenz- und Oberärztinnen und -ärzte (VSAO). Das Spital hätte in den letzten zwei Jahren praktisch keine strukturierte Weiterbildung mehr angeboten. «Mit dem Kürzen von Stellen eskalierte die Situation mit dem Übertreten der arbeitsgesetzlichen Vorgaben», so der Verband zu Blick.

Schon früher kam es zu Unregelmässigkeiten

«Jetzt ist der Kanton in der Pflicht zu überprüfen, ob Vorgaben verletzt worden sind», sagt Antoine Chaix, Kantonsrat der SP Schwyz zu Blick. Der Arzt hat eine Anfrage im Kantonsparlament lanciert, nachdem er mit den Betroffenen gesprochen hatte. «Aufgrund des Fachkräftemangels ist das Gesundheitspersonal derzeit Mangelware, die Betroffenen fanden also Anschlussstellen. Aber es ist ein wichtiges Zeichen an die Arbeitgebenden, sich mehr Mühe zu geben», so der Kantonsrat. Das Spital Einsiedeln sei kein Einzelfall. Beim zuständigen Amt für Gesundheit und Soziales in Schwyz will man sich zum Vorfall nicht äussern.

Laut «Pilatus Today» sei es am Spital Einsiedeln bereits vor zwei Jahren zu Unregelmässigkeiten gekommen. «Der VSAO hat das Spital im Bereich der Dienstplanung schon seit längerem unterstützt. Leider hat das Spital aber nicht die notwendigen Massnahmen ergriffen, um die Situation zu verbessern», sagt der Verband.

Eine Stelle als «Assistenzärztin / Assistenzarzt Innere Medizin» im Spital Einsiedeln ist seit Mitte Juli ausgeschrieben. Darin wird insbesondere eine «attraktive Fort- und Weiterbildung» beworben. Das Spital liess eine entsprechende Anfrage von Blick unbeantwortet.

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