Kein Zugang mehr zu Bitcoin-Guthaben
Deutscher verliert Passwort für Vermögen von 200 Millionen Franken

Bitcoins sind im Höhenflug. Doch einer leidet ganz besonders darunter. Der Deutsche Stefan Thomas hat nämlich das Passwort zu seinem Konto verloren.
Publiziert: 13.01.2021 um 11:23 Uhr
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Aktualisiert: 08.03.2021 um 22:25 Uhr
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Stefan Thomas hat das Passwort zu seinen Bitcoins verloren.
Foto: Linkedin
Aline Leutwiler

Bitcoin ist im Hoch. Vergangene Woche erreichte die Kryptowährung ein Rekordhoch von über 35'000 Franken. Wer nicht investiert hatte, hat allen Grund, sich zu ärgern.

Noch grösser ist die Enttäuschung bei denjenigen, die Bitcoins gekauft haben, doch keinen Zugang mehr dazu haben. Einer davon ist der Deutsche Stefan Thomas, wie die «New York Times» berichtet. Der Programmierer weiss das Passwort zu seinem Bitcoin-Konto nicht mehr. Momentan lägen darauf knapp 200 Millionen Franken.

Noch zwei Versuche übrig

Insgesamt hat Thomas, der in San Francisco lebt, zehn Versuche, sein Passwort einzugeben, bevor das Konto für immer gesperrt bleibt. Acht Versuche wagte Thomas schon. Ursprünglich erhielt er 7002 Bitcoin als Dankeschön für ein Animations-Video über Bitcoin. Das Papier mit dem Passwort hat er im selben Jahr verloren.

Seit neun Jahren sucht er schon nach dem Kennwort. «Ich lag jeweils im Bett und dachte daran. Dann probierte ich eine neue Strategie, die nicht funktionierte. Und war wieder verzweifelt», so Thomas. Nun hat er sein Ironkey-Cache, mit den Bitcoins darauf, an einem sicheren Ort gelagert. Das verlorene Geld belastete ihn stark: «Ich musste das einfach hinter mir lassen. Meiner mentalen Gesundheit zuliebe.»

Noch mehr Beinahe-Millionäre

Thomas ist damit nicht allein. Auch der US-Unternehmer Brad Yasar hat Bitcoins im Wert von mehreren Millionen Franken, auf die er nicht mehr zugreifen kann. Seinen Hard-Drive hat er nun vakuumiert und vor sich selbst versteckt. «Ich möchte nicht jeden Tag daran erinnert werden, was ich verloren habe», so Yasar.

Es gibt insgesamt 18,5 Millionen Bitcoin auf der Welt. Laut einer Kryptowährung-Datenfirma liegt etwa 20 Prozent davon auf gestrandeten Konten. Bitcoin speichert keine Passwörter, die danach wieder herausgegeben werden könnten, was an der Struktur der Kryptowährung liegt. Wer sein Passwort verliert, hat Pech gehabt. (lui)

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