Es ist ein Entscheid, der für Kopfschütteln sorgt: Der Gemeinderat des Schwyzer Dorfs Alpthal hat vergangene Woche beschlossen, dass der Impfbus in der Gemeinde nicht halten darf. Das Impfmobil tourt nächste Woche durch den Kanton. Die Aktion ist Teil der nationalen Impfwoche.
Alpthal SZ liegt auf 1000 Metern am Fusse der beiden Mythen und hat 600 Einwohner. Im Kanton Schwyz sind laut «Schweiz am Wochenende» aktuell 56 Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner vollständig geimpft. Nur in Obwalden und im Appenzell Innerrhoden wohnen noch mehr Ungeimpfte. Wie hoch in Alpthal der Anteil an Geimpften ist, ist nicht bekannt.
«Kein Bedürfnis nach Impfung»
Der Gemeindepräsident Adelbert Inderbitzin sagt zur «Schweiz am Wochenende»: «Es gibt in Alpthal kein Bedürfnis nach Impfungen.» Wer die Impfung wolle, habe sie bereits bekommen. Dass der Impfbus in der Gemeinde nicht Halt machen darf, sorgt im Kanton Schwyz für Gesprächsstoff. Beim Amt für Gesundheit und Soziales des Kantons Schwyz hat man wenig Verständnis für den Entscheid des Gemeinderats: «Man hört immer, dass es um Freiheit der Menschen gehe. Wenn man Wert legt auf die persönliche Freiheit, dann sollte man die Einwohner selbst entscheiden lassen», sagt ein Mitarbeiter im Bericht. Dem Impfmobil zu verbieten, im Dorf vorzufahren, komme einer Bevormundung der Menschen gleich.
Der Impfbus hält auf der Tour durch den Kanton Schwyz in jedem Dorf. Die Aktion dauert vom 8. November bis 13. November 2021. Das Mobil verweilt jeweils für ein bis drei Stunden in den Gemeinden, um Anwohner zu impfen, die mit dem Piks bisher noch abgewartet haben. (dvo)
