Schon seit Jahren wird die Post dafür kritisiert. Viele Kunden stören sich daran, dass es in den Poststellen aussieht wie in einem Krämerladen.
Jetzt gehts plötzlich ganz schnell: Erst Ende März forderte die nationalrätliche Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen den Bundesrat auf, den Anteil von Drittprodukten im Verkaufssortiment «auf ein vernünftiges Mass zu begrenzen». Und bereits zwei Wochen später teilt die Post mit, das Sortiment anzupassen.
Eisschaber und Nackenkissen verschwinden
Es handelt sich jedoch erst um einen «Pilotversuch». Bis Ende Sommer werden in 20 ausgewählten Poststellen ein bereinigtes Sortiment getestet.
Die Rede ist von Produkten aus den Bereichen Home Electronics, Spielwaren sowie Auto- und Haushaltsartikel. Konkret: Neben jeglichen Süssigkeiten verschwinden Artikel wie Fotokameras, Eisschaber, Staubsauger oder Nackenkissen.
Das Unternehmen spricht von Produkten «mit einer geringeren Affinität zur Post». Auf der anderen Seite will man «postaffine und etablierte Angebote wie Bücher, Papeterieartikel oder Geschenkkarten» im Sortiment behalten. Lotterielose, Handys und Abo-Angebote sollen bleiben.
Artikel bringen 500 Mio. Umsatz
Die Test-Poststellen sind in Zürich, Basel, Gland, Bad Ragaz, Wallisellen, Baden, Schaffhausen, Kriens, Burgdorf, Kloten, Davos, Aarau, Münchenbuchsee, Sion, Genf, Meyrin, Lausanne und Porrentruy.
Post-Sprecher Oliver Flüeler betont, dass man damit «die Akzeptanz der Drittprodukte stärken» wolle. Denn auf deren Verkauf ist das Unternehmen angewiesen.
Post-Chefin Susanne Ruoff betont regelmässig, dass man damit eine halbe Milliarde Franken Umsatz erwirtschafte. So falle das Defizit im Bereich der Poststellen weniger hoch aus. Damit könne man verhindern, dass die Steuerzahler die Poststellen subventionieren müssten. (alp)