Die Trendwende scheint geschafft: Die US-Kaffeehauskette Starbucks sieht sich in der Schweiz wieder auf Wachstumskurs. Sie will bis zu 30 neue Filialen hierzulande eröffnen, kündigt Starbucks-Schweiz-Chef Stefan Hungenberg (46) in einem Interview mit den Zeitungen von «CH Media» an.
Die Café-Kette betreibt aktuell 57 Standorte in der Schweiz. «Wenn es 90 sein werden, ist das super, aber wenn wir 80 Standorte haben, die alle profitabel sind, ist das auch in Ordnung», sagte Hungenberg. Gleichzeitig sei es möglich, dass die Kette unrentable Standorte schliesse.
Umsatz auf Vor-Corona-Niveau
Vor einigen Jahren führte Starbucks in der Schweiz bereits einmal mehr als 60 Filialen. Dann kam eine Schliessungswelle: Unter anderem in Winterthur ZH schloss eine Filiale an bester Lage mitten in der Fussgängerzone. Dann setzte auch noch die Corona-Pandemie dem Geschäft mit dem To-go-Kaffee zu.
Nun scheint das Tal der Tränen durchschritten. Umsatzmässig liege Starbucks mittlerweile wieder über dem Niveau von 2019, so Hungenberg im aktuellen Interview. In den vergangenen eineinhalb Jahren habe Starbucks vier Standorte in der Schweiz eröffnet. Sieben weitere seien für die Schweiz und Österreich in Planung.
Doch die Konkurrenz bleibt gross. Dazu zählen unter anderem McDonald's mit seinem Kaffeeangebot McCafé sowie das Zürcher Barista-Unternehmen ViCafe.
Kaffee für Autofahrer
Bei den Starbucks-Neueröffnungen sind klassische Cafés in Gross- und Kleinstädten sowie Drive-through-Filialen geplant. Derzeit liefen Gespräche. Sobald der richtige Partner und Standort gefunden sei, werde Starbucks auch in der Schweiz Drive-through-Filialen eröffnen, sagte der Länderchef.
Das Image von Starbucks sei in der Schweiz nach wie vor sehr stark, sowohl bei Einheimischen als auch Touristen, sagte Hungenberg. Die Nachfrage sei trotz inflationsbedingt höherer Preise nicht zurückgegangen.
Ein verändertes Kundenverhalten hätte sich der Konzern beim Gebrauch von Einwegbechern gewünscht. Ein Einwegbecher kostet 10 Rappen. «Wir hatten uns mehr erhofft von der Einweggebühr», sagte der Länderchef. Drei Prozent der Kundschaft würden ihren eigenen Becher mitnehmen. Sie erhalten einen Rabatt von 80 Rappen. Das Unternehmen wollte damit die Kundschaft zu einem nachhaltigeren Konsum bewegen. (SDA/sfa)