Sie sind farbig, fruchtig und passen in jede Hosentasche. Der Absatz von Wegwerf-E-Zigaretten, sogenannten Vapes, boomt in der Schweiz.
Neu sind E-Zigaretten eigentlich nicht. Doch bis vor kurzem mussten Vaper mit einem klobigen Gerät vorliebnehmen. In den letzten Jahren kamen nun aber unzählige neue Produkte auf den Markt, und diese erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Darunter auch die handlichen Wegwerf-Vapes. Besonders beliebt unter Jugendlichen ist die Marke Elfbar. Die E-Zigaretten kommen in verschiedenen bunten Farben daher.
Sucht Schweiz schlug Ende März Alarm. In ihrer Studie ist die Rede von einer «besorgniserregenden Entwicklung». Die Stiftung Sucht Schweiz stellte fest, dass jeder dritte 15-Jährige Tabak- oder Nikotinprodukte konsumiert – darunter auch E-Zigaretten und Vapes. An der nationalen Studie beteiligten sich 636 Klassen, genauer gesagt 9345 Jugendliche im Alter von 11 bis 15 Jahren. Das Fazit: «Der Konsum von Zigaretten-Alternativen hat sich verdreifacht und bei den Mädchen stark zugenommen.»
Australien prescht vor
Im Vergleich zu herkömmlichen Zigaretten wird bei E-Zigaretten kein Tabak verbrannt. Stattdessen wird eine Flüssigkeit erhitzt – den dabei entstehenden Dampf (engl. vape) atmen die Raucher ein. Nikotin enthalten die meisten der elektronischen Glimmstängel trotzdem. Entsprechend hoch ist das Suchtpotenzial.
Weltweit haben Regierungen von westlichen Ländern Vapes den Kampf angesagt. In den USA wurde schon 2022 die bei Teenagern besonders beliebte E-Zigaretten Juul verboten. Australien setzt nun noch einmal einen drauf: Anfang Mai teilte Gesundheitsminister Mark Butler in Canberra mit, dass man künftig die Einfuhr von allen Vapes verbieten werde, die nicht für Apotheken bestimmt sind.
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Zudem werden auch bestimmte Verpackungen und Geschmacksrichtungen verboten, um Jugendliche zu schützen. «Keine Kaugummi-Aromen mehr, keine rosa Einhörner oder E-Zigaretten, die als Leuchtstifte getarnt sind, damit Kinder sie in ihren Etuis verstecken können», sagte Butler. Stattdessen werde man einfache Verpackungen mit einfachen Aromen haben.
Nationalrat fordert Teilverbot von Vapes
Der Gesundheitsminister wählte deutliche Worte, bezeichnete das Vapen als «grösste Gesetzeslücke der australischen Geschichte». Die Fortschritte, die bei der Reduzierung des Tabakkonsums erzielt worden seien, könnten durch die E-Zigaretten zunichtegemacht werden, warnte Butler.
In der Schweiz ist man noch nicht so weit. Im März reichten Politiker von links bis rechts um den Grünen-Nationalrat Christophe Clivaz (54) eine Motion ein, die ein Verbot von Einweg-E-Zigaretten fordert. Bislang wurde die Schweiz erst in der Prävention für Minderjährige aktiv.