Kaffee per App vorbestellen und bezahlen
So geht Valora auf Kundenjagd

Kunden sollen bequemer im Kiosk, bei Brezelkönig und anderen Verkaufsläden des Valora-Konzerns posten können. Das kündigt CEO Michael Mueller (44) in einem Interview an.
Publiziert: 29.12.2016 um 19:46 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 13:33 Uhr
Valora-CEO Michael Mueller in einem K-Kiosk bei der Lancierung von Apple Pay.
Foto: Joseph Khakshouri
Ulrich Rotzinger

800'000 Kunden besuchen täglich eine der 1200 Schweizer Verkaufsstellen des Handelskonzerns Valora. Zu ihm gehören beispielsweise K-Kiosk, Brezelkönig, Press & Books, die Avec-Shops und Spettacolo-Cafés.

Doch Kioskmarktführer Valora hat eine bedeutende Schwäche: Er kennt seine Kunden zu wenig gut. «Wir wissen noch nicht einmal genau, wie wir alle bereits verfügbaren Daten richtig nutzen können», sagt CEO Michael Mueller (44) der «Basler Zeitung» in einem Interview. «Wir haben deshalb eben erst ein Team geschaffen, das uns hilft, diese Informationen auszuwerten und unsere Angebote zu verbessern.»

Valora müsse sich «noch viel stärker kundenorientiert organisieren», wie Mueller es ausdrückt. Dazu brauche es bessere Informationen über die Kundschaft. Aber die gibt es nicht umsonst.

Digitale Plattform für Apps

Um den Kunden den Konsum zu vereinfachen, will Mueller eine digitale Plattform für alle Verkaufsformate lancieren. «Um noch enger mit den Kunden kommunizieren zu können», sagt Müller im Interview.

Anfang 2017 soll es bereits so weit sein. Getestet wurde mit einer Smartphone-App für die Spettacolo-Cafés. «Man kann damit im Zug seinen Kaffee am Zielbahnhof bestellen und gleich über die App bezahlen», erklärt Mueller. Wie die digitale Plattform von Valora im Detail funktioniert, wollte Valora BLICK nicht verraten.

Als Nächstes soll eine Bezelkönig-App lanciert werden. Auch für die Kioske ist eine eigene App geplant, wie Valora schon im Sommer erklärt hat. Mueller setzt auf eigene Apps für seine Handelskanäle, weil Verhandlungen mit dem Bezahldienst Twint scheiterten.

Sensoren tracken Kunden im Laden

Wohin die Reise mit der Auswertung von Kundendaten gehen kann, machte die Zeitung «Schweiz am Sonntag» Mitte Dezember publik. Zusammen mit einem Start-up-Unternehnem hat Valora in ihren Läden am Hauptbahnhof Zürich Sensoren montiert (BLICK berichtete). Diese identifizieren die Smartphones von Kunden, sofern darauf die WLAN-Option aktiviert ist.

«So sehen wir, ob der Kunde nach dem Kaffeekauf im Spettacolo auch noch einen Brezelkönig besucht und wie treu er uns ist», zitiert die Zeitung Cyril Dorsaz, der seit Anfang Jahr für Valora als Digital Innovation Manager im Silicon Valley in Kalifornien arbeitet. «Langfristig möchten wir dem Kunden in der Filiale einen Rabatt für die Brezel aufs Handy schicken und so zusätzlichen Umsatz generieren», sagt Dorsaz.

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