Der Chef der E-Zigaretten-Firma Juul Kevin Burns ist abgetreten. Seine Nachfolge übernimmt K.C. Crosthwaite. Dieser war zuvor für Juul-Investor Altria tätig, dem Mutterkonzern von Marlboro. Das Unternehmen stoppt zudem in den USA alle Werbekampagnen im Fernsehen, in Zeitungen und online, wie US-Medien berichten. Zudem würden die Lobbying-Anstrengungen teils eingestellt.
In der Schweiz wird Juul weiter für seine E-Zigis werben. «Das beschlossene Werbeverbot gilt bis auf weiteres nur für die in den USA», sagt Juul-Schweiz-Sprecher Sadi Brügger auf Anfrage von BLICK. Dies weil die Situation in der Schweiz und Europa eine ganz andere sei. So sei der Nikotinanteil in den E-Zigis in Europa und der Schweiz deutlich geringer als in den USA.
USA nicht mit Schweiz vergleichbar
Auf dem Europa-Markt gebe im Gegensatz zu den USA keine Diskussion über eine Epidemie, führt Brügger aus. Auch keine Vorfälle aufgrund des Konsums von illegalen Substanzen wie THC Öl oder Vitamin wie in den USA.
Laut Brügger hält sich Juul in der Schweiz bei der Werbung an den Branchenkodex der Swiss Vape Trade Association (SVTA). Dort wird in erster Line Werbung an Minderjährige ausgeschlossen, die Kommunikation soll sich an erwachsene Raucher richten.
Verkaufsverbot in Deutschland
Juul und weitere E-Zigi-Hersteller sind international stark unter Druck gekommen. Der Grund: In den USA sind Hunderte Fälle von Lungenverletzungen nach dem Gebrauch von E-Zigaretten bekannt geworden. Als erste Stadt hat San Francisco im Zuge der negativen Meldungen ein Verkaufsverbot von E-Zigaretten beschlossen.
Auch in Deutschland sind Behörden aktiv geworden. Bis auf Weiteres darf Juul auf Gerichtsbeschluss hin keine Kartuschen für die E-Zigis mehr verkaufen.
Der neue CEO Crosthwaite will das Vertrauen ins Unternehmen wiederherstellen. «Wir müssen bemüht sein, mit Regulierungsbehörden, politischen Entscheidungsträgern und anderen Interessensvertretern zusammenzuarbeiten, um das Vertrauen der Gesellschaften zu gewinnen, in denen wir operieren.» (jfr/gnc)