Jungunternehmer stechen Gastro-König Péclard im Badi-Poker aus
«Ich finde es cool, dass Junge einmal den Mut haben!»

Drei Jungunternehmer übernehmen überraschend die beliebteste Zürcher Badi Tiefenbrunnen. Der Gastro-König Michel Péclard ist erster Verlierer. Er zeigt sich aber erfreut, dass Jüngere einmal den Mut gefasst haben.
Publiziert: 30.08.2024 um 12:34 Uhr
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Aktualisiert: 30.08.2024 um 12:41 Uhr
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Die Badi Tiefenbrunnen erhält ab nächster Saison neue Gastrobetreiber.
Foto: Marc Lendorff
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Robin WegmüllerRedaktor Wirtschaft

Die Vergabe der Gastronomiebetriebe in den Zürcher Badis ist für die Behörden zu einer heissen Angelegenheit geworden. Die Restaurants und Bars sind beliebt, so auch in der meistbesuchten Stadtzürcher Badi Tiefenbrunnen. In einem guten Sommer zählt sie über 240'000 Eintritte. Die Ausschreibung hat darum für besonders Spannung gesorgt. 

Seit gestern ist klar: Drei Jungunternehmer krallen sich die beliebteste Zürcher Badi. Kommt das unerwartet? Definitiv. Denn ihre Firma Tiefenentspannt sticht dabei niemand anderen als Michel Péclard (56) aus, der sich mit seiner Bewerbung mit Platz 2 begnügen muss. Der Gastro-König zeigt sich gegenüber Blick aber als sehr fairer Verlierer: «Ich finde es cool, dass es für einmal Jüngere gibt, die den Mut haben, ein solches Projekt anzugehen. Ich gratuliere ihnen natürlich!»

Von der Stadt bekommt er nichts mehr

Péclard selbst wird es der Niederlage zum Trotz auch nicht langweilig. Der Gastronom betreibt bereits mehrere Strandbäder und zahlreiche Lokale am Zürichsee. «Ich leite einfach gerne Restaurants. Darum bewerben wir uns auch an so vielen Orten.» Für ihn kommt die Niederlage nicht sehr überraschend. «Ich weiss ja schon länger, dass ich nichts mehr von der Stadt bekomme. Aber das ist auch in Ordnung so.»

Der Gastro-König versteht, dass die Stadt der jüngeren Konkurrenz einmal eine grössere Bühne überlassen möchte. Er selber kennt die drei Unternehmer nicht persönlich. «Ich weiss darum auch nicht, ob sie das gastronomische Können haben, eine so hoch frequentierte Badi zu betreiben», meint er. «So viele Leute abzufertigen, ist aber schon eine grosse Herausforderung.»

Péclard schmunzelt über Vorwürfe

Schlussendlich verwirft Michel Péclard auch die happigen Vorwürfe an Stadtrat Filippo Leutenegger. Denn unter den drei Jungunternehmern befindet sich auch Maximilian Baumann. Dessen Vater sei befreundet mit Leutenegger, der dem Sportdepartement vorsteht, welches den Gastrobetrieb der Badi Tiefenbrunnen vergab. 

Es wurde gemutmasst, dass Leutenegger seine Finger im Spiel hatte, was der Firma Tiefenentspannt den Zuschlag für die Ausschreibung einbrachte. «Das stimmt natürlich nicht», entgegnet Péclard. «Dann müsste man auch sagen, dass Filippo ein Freund von mir ist. Er macht seine Sache super.» 

Tiefenentspannt wird so nach der laufenden Übergangssaison die Gastro in der Badi Tiefenbrunnen übernehmen. Ob der Start im nächsten Jahr ihrem Namen gerecht wird, wird sich zeigen.


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