Die Schweizer Jugendherbergen erwarten ein Rekordjahr. Und auch die weiteren Mitglieder der Interessengemeinschaft Parahotellerie Schweiz – Reka, Interhome, TCS Camping und BnB Switzerland – haben in der Sommersaison 2023 einen regelrechten Boom erlebt. Das teilt der Dachverband der Vermieter von Ferienwohnungen und Betreiber von Jugendherbergen selber mit.
In nahezu allen Bereichen habe es sowohl bei der Zahl der Übernachtungen als auch bei den Umsätzen eine erfreuliche Steigerung gegeben. Der partiell deutliche Rückgang bei den Schweizer Gästen ist laut einer Umfrage der IG Parahotellerie durch die Rückkehr ausländischer Besucher mehr als kompensiert worden.
Die ausländischen Gäste sind zurück
Beim Ferienhausvermittler Interhome etwa gab es zwar ein Minus von 25 Prozent bei Schweizer Gästen. Ein starker Zuwachs von Gästen aus den USA (+50 Prozent) sowie aus Grossbritannien, Frankreich und Fernost machte dies aber wett. Grosse Unterschiede gibt es auch bei den gebuchten Landesteilen. Während das Berner Oberland ein Plus von 25 Prozent verzeichnet, gab es im Tessin ein Minus von 25 Prozent, in Graubünden Minus 8 Prozent und im Waadtland Minus 5 Prozent. Dennoch erzielte Interhome ein Umsatzplus von 3,8 Prozent. Ein Rekordniveau.
Mehr übernachtet als im Vorjahr wurde auch in den Betten von BnB Switzerland, dem Bed & Breakfast-Anbieter, oder den Feriendörfern der Reisekasse (Reka). Letztere verspürte einen Trend hin zu kürzeren Aufenthalten.In Summe schliesst Reka die Sommersaison mit einem Umsatzplus von 6 Prozent ab.
Auch die mit der Corona-Pandemie eingeläutete Hausse der Campingplätze scheint noch nicht abzuebben. TCS Camping steigerte die Gästezahlen im Vergleich zum Vorjahr um über 6 Prozent und erreichte den zweitbesten Wert in der Geschichte.
Die Steigerungsraten der Schweizer Jugendherbergen zeigen, dass diese höhere Preise durchsetzen konnten. So nahm die Anzahl Übernachtungen lediglich um 1,5 Prozent zu, die Umsätze jedoch um 6,6 Prozent. Besonders stark war hier die Nachfrage seitens Schulkindern und von Gästen aus Asien. «Aufgrund der gestiegenen Kosten war eine Preiserhöhung im Rahmen unseres dynamischen Preisgestaltungssystems Ende 2022 unausweichlich», sagt CEO Janine Bunte.
Zuversicht für die Wintersaison
Für den kommenden Winter herrscht bei der IG Parahotellerie mehrheitlich Optimismus vor. Die Vorzeichen für eine erfolgreiche Wintersaison 2023/24 seien äusserst positiv, schreibt der Dachverband. Wie üblich hängt aber einiges von der Schneesituation ab, denn der Trend zu kürzerfristigem Buchen hält an.
Bei Reka etwa haben die Buchungen betreffend die Wintersaison für März am meisten zugenommen, der schwächste Monat ist - was den Buchungsstand im Vergleich zum Vorjahr betrifft - der Dezember, und dort insbesondere die Woche vor Weihnachten. Insgesamt ist die Buchungssituation bei Reka im Vergleich zum Vorjahr stabil.
Deutlich mehr Vorbestellungen haben dagegen die Schweizer Jugendherbergen, insbesondere für den Januar. Interhome spürt zwar einen Anstieg der Nachfrage, die Reservationen liegen aber noch leicht unter dem Niveau des Rekordjahres 2022. (SDA/rae)