Das sagen Experten zur Abo-Offensive von Sunrise
1:34

Jetzt kommt 5G für alle
Das sagen Experten zur Abo-Offensive von Sunrise

Sunrise stellte seine neuen Telekom-Angebote vor. Ab sofort gibts auch beim günstigsten Abo 5G. Beworben werden die neuen Angebote mit einem singenden Roger Federer. Doch was sind sie wert?
Publiziert: 17.09.2020 um 09:56 Uhr
|
Aktualisiert: 18.11.2020 um 13:41 Uhr
1/5
Roger Federer macht seit 2014 Werbung für Sunrise.
Foto: keystone-sda.ch
Patrik Berger

Sunrise, die Nummer 2 auf dem Schweizer Telekommarkt, krempelt ihr Angebot um. Die auffälligste Änderung: Sunrise bringt 5G für alle. Bisher war 5G nur den teuersten Abos vorbehalten. Oder musste als Option für 10 Franken dazu gekauft werden.

Sunrise-Kunden können beim teuersten Abo We Mobile XL (100 Franken monatlich) mit 2 Gbit/s surfen. Beim günstigsten Angebot Mobile start (25 Franken monatlich) sind es immerhin noch 50 Mbit/s.

Abos nicht billiger geworden

Sunrise zieht damit im Kampf mit Swisscom um die Vorherrschaft bei 5G nach. «Ich glaube nicht, dass die Kunden Sunrise die Shops einrennen werden, weil 5G nun bei allen Abos dabei ist», sagt Ralf Beyeler, Telekomexperte vom Vergleichsdienst Moneyland, zu BLICK.

4G würde den meisten Kunden genügen. Viele 5G-fähigen Handys gibts auch noch nicht. «Zudem sie die Abos nicht billiger geworden», stellt er fest. Und in Sachen Preis, Datenvolumen, Roaming oder Flatrate denjenigen der Konkurrentin Swisscom sehr ähnlich. «Das ist auffällig!», sagt Experte Beyeler

Erstmals Familienrabatt

Bei Familien und Gemeinschaften sehe Sunrise ein grosses Wachstumspotential, sagte Konzernchef André Krause am Donnerstag bei der Vorstellung der neuen Abos in einer Onlinekonferenz. Denn Familien und Gemeinschaften, die rund zwei Drittel aller Haushalte in der Schweiz ausmachten, seien bei Sunrise im Kundenbestand unterrepräsentiert.

In einer Umfrage hätten über 40 Prozent der Haushalte angegeben, sie würden zusätzliche Handyabos abschliessen, wenn es Rabatte von 25 bis 50 Prozent gäbe, erklärte Krause. Und die Hälfte aller Haushalte wünsche sich ein Angebot mit mehreren SIM-Karten.

Bis zu 60 Prozent Rabatt

Diese will Sunrise nun mit den neuen Produkten anlocken, die ab Montag verkauft werden. Mit den neuen Handyabos erhielten die Kunden auf der gleichen Rechnung bei jedem zusätzlichen Abo dieselben Leitungen mit bis zu 60 Prozent Rabatt. Überdies seien die Anrufe zwischen allen Nummern auf der gleichen Rechnung gratis, auch wenn die Familienmitglieder im europäischen oder nordamerikanischen Ausland seien. Kombinieren lohne sich, sagte Krause.

Die neuen Internetabos erhöhen die Spitzengeschwindigkeit auf bis zu 10 Gigabit pro Sekunde (Gbit/s) auf Glasfasern. Derzeit liegt das Höchsttempo bei 1 Gbit/s. Wie bisher gibt es Vergünstigungen, wenn jemand Internet und TV mit einem Handyabo kombiniert.

Nicht sehr wechselfreudig

«Wir rechnen damit, dass die Familienangebote ein grosser Erfolg werden», sagte Krause im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP. Allerdings dürfte es dauern, bis die neuen Abos sich breit durchsetzen würden. Sunrise rechne dafür mit ein bis zwei Jahren. «Der Schweizer Telekomkunde ist nicht der wechselfreudigste», sagte der Konzernchef.

Mit den Familienrabatten stösst Sunrise zur Gruppe der wenigen Anbieter, die solche überhaupt haben. Bisher sind dies laut Telekomexperte Ralf Beyeler lediglich die Swisscom, Digitec und M-Budget. Bei der Swisscom gelte der Familienrabatt aber nur für Kunden, die auch das Internet zu Hause von der Swisscom beziehen würden.

Günstiger als der Branchenprimus

In einer Modellrechnung von Beyeler ist das Angebot von Sunrise für eine fünfköpfige Familie günstiger als jenes vom Branchenprimus, aber teurer als das von Digitec. Auch im Vergleich mit dem Normalpreis von Anbietern ohne Familienangebot sei Sunrise oftmals teurer, analysierte der Telekomexperte. Noch besser kämen die Kunden weg, wenn sie zu Aktionen greifen würden.

«Interessant werden kann das Familienangebot von Sunrise hingegen für Kunden, die während dem ganzen Jahr viel im Ausland unterwegs sind und dort hohe Datenmengen übertragen», bilanzierte Beyeler.

Federer singt

Beworben werden die neuen Angebote mit einem Video, in dem Roger Federer (39) den Beatles-Song «With a little help from my friends» singt. Seit 2014 ist Federer Markenbotschafter von Sunrise.

Fehler gefunden? Jetzt melden

Was sagst du dazu?

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.