Keine Zukunft für das Globus-Provisorium? Denkmalschützer haben sich für den Erhalt des Zürcher Flachdachgebäudes aus den 1960er-Jahren ausgesprochen. Doch die Stadt Zürich möchte an der Stelle lieber einen Park errichten. Eine Gruppe von 60 Experten, Anwohnern und Politikerinnen schlägt diverse Optionen vor.
In der heutigen Form wird es das Globus-Provisorium zwischen Bahnhofplatz und Limmat nach dem Willen von Stadt und dem Forum Papierwerd wohl nicht mehr geben. Das zeigen die zentralen Aussagen in diesem mehrtägigen Dialogverfahren, welche die Stadt Zürich am Montag öffentlich präsentierte.
Diverse Optionen auf dem Tisch
Demnach sind die Optionen ein grosser offener Platz mit Park, wie ihn sich der Stadtrat wünscht, aber auch die Nutzung eines Teils der Bausubstanz des heutigen Gebäudes auf dem Papierwerd-Areal. Selbst ein kompletter Neubau mit zusätzlichen Geschossen wäre für das Forum Papierwerd denkbar.
Der Stadtrat hält erneut fest, dass «der integrale Erhalt des Globus-Provisoriums nicht sinnvoll erscheint». Nach Abschluss des Dialogverfahrens sind nun aber diverse Optionen auf dem Tisch.
Zentral ist bei den Vorschlägen eine gewisse Flexibilität. Das Areal soll auch temporären Nutzungen Platz bieten und sowohl kommerzielle als auch nicht-kommerzielle Angebote beinhalten.
Seit 1961 ein Provisorium
Bis zum 21. Dezember kann sich die Bevölkerung online zu den Vorschlägen äussern. Der Stadtrat wird den Bericht 2023 erhalten. Er dient als Grundlage für die weiteren Entwicklungsschritte auf dem Papierwerd-Areal. Den ursprünglichen Vorschlag des Stadtrats mit einem Platz ohne Gebäude hatte der Gemeinderat zurückgewiesen.
Das Globus-Provisorium wurde 1961 gebaut, um die Bauzeit für den Neubau an der Bahnhofstrasse zu überbrücken. Dennoch blieb das Gebäude noch viel länger erhalten. Heute befindet sich neben Büros der Stadt ein rege genutzter Coop darin. (SDA)
Der Globus-Krawall markierte die schweizerische Spielart der Radikalisierung von Studenten und Jugendlichen in Zürich. Als die Zürcher Stadtregierung sich weigerte, das damals leerstehende Gebäude des Warenhauses Globus am Zürcher Bahnhof für ein autonomes Jugendzentrum zur Verfügung zu stellen, kam es am 29. Juni 1968 zu einer zunächst friedlichen Protestaktion mit rund 2000 Demonstranten.
In einem Flugblatt waren die Aktivisten aufgefordert worden, «Baumaterial, Holz, Latten, Bretter, Nägel, Hämmer» mitzubringen, um diesen Freiraum trotzdem in Beschlag zu nehmen. Als die Polizei anordnete, den Platz vor dem Gebäude zu räumen, drehten die Aktivisten Richtung Bellevue ab, in der Absicht, auf der Sechseläuten-Wiese ein «symbolisches Altersheim für die Jugend» zu bauen.
Wassersalven und Knüppel
So weit kam es nicht: Die Polizei setzte Wassersalven aus Feuerwehrschläuchen und Knüppel gegen die Demonstranten ein, diese warfen Steine und Flaschen zurück. Bis in die Morgenstunden tobten die Strassenkämpfe.
Die Polizei nahm 169 Demonstranten fest und traktierte etliche von ihnen noch nach der Verhaftung mit Schlägen. Diese Polizeigewalt politisierte in der Schweiz eine ganze Generation nach dem Vorbild der «Ausserparlamentarischen Opposition» (APO) in Deutschland. Als dort Teile der Studentenbewegung in den Terrorismus abgleiteten, löste sich die Bewegung in der Schweiz auf und atomisierte sich in Splittergruppen.
Der Globus-Krawall markierte die schweizerische Spielart der Radikalisierung von Studenten und Jugendlichen in Zürich. Als die Zürcher Stadtregierung sich weigerte, das damals leerstehende Gebäude des Warenhauses Globus am Zürcher Bahnhof für ein autonomes Jugendzentrum zur Verfügung zu stellen, kam es am 29. Juni 1968 zu einer zunächst friedlichen Protestaktion mit rund 2000 Demonstranten.
In einem Flugblatt waren die Aktivisten aufgefordert worden, «Baumaterial, Holz, Latten, Bretter, Nägel, Hämmer» mitzubringen, um diesen Freiraum trotzdem in Beschlag zu nehmen. Als die Polizei anordnete, den Platz vor dem Gebäude zu räumen, drehten die Aktivisten Richtung Bellevue ab, in der Absicht, auf der Sechseläuten-Wiese ein «symbolisches Altersheim für die Jugend» zu bauen.
Wassersalven und Knüppel
So weit kam es nicht: Die Polizei setzte Wassersalven aus Feuerwehrschläuchen und Knüppel gegen die Demonstranten ein, diese warfen Steine und Flaschen zurück. Bis in die Morgenstunden tobten die Strassenkämpfe.
Die Polizei nahm 169 Demonstranten fest und traktierte etliche von ihnen noch nach der Verhaftung mit Schlägen. Diese Polizeigewalt politisierte in der Schweiz eine ganze Generation nach dem Vorbild der «Ausserparlamentarischen Opposition» (APO) in Deutschland. Als dort Teile der Studentenbewegung in den Terrorismus abgleiteten, löste sich die Bewegung in der Schweiz auf und atomisierte sich in Splittergruppen.