Instagram testet Bezahl-Abo
Wer Influencern folgen will, muss bald bezahlen

Nach dem Onlyfans-Hype testet nun auch Instagram die Möglichkeit, dass Influencer ihren Fans kostenpflichtige Abos anbieten können.
Publiziert: 20.01.2022 um 16:54 Uhr
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Instagram testet neu Bezahl-Abos für Influencer.
Foto: AFP

Seit der Gründung von Instagram schiessen aus der Social-Media-Plattform sogenannte Influencer wie Pilze aus dem Boden. Unzählige Menschen verdienen plötzlich Geld, in dem sie Bilder und Videos veröffentlichen – wenn sie mehrere Tausend «Follower» haben.

Sobald ein Influencer eine gewisse Reichweite erzielt, wird dieser interessant für Sponsoren. Fussball-Superstar Cristiano Ronaldo verdient schätzungsweise über eine Million Franken pro gesponserten Instagram-Beitrag. Doch nicht jeder Influencer hat so viele Fans wie Ronaldo. Es ist deshalb schwierig zu bestimmen, wann wieder ein Sponsoring-Deal abgeschlossen werden kann. Zudem: Die Einnahmen schwanken von Beitrag zu Beitrag.

Genau dem möchte Instagram mit der neuen Testphase für Bezahl-Abos entgegenwirken. «Damit jeder, der Inhalte auf Instagram produziert, vorhersehbare Einnahmen generieren kann, werden die Abonnements eingeführt», erklärt Adam Mosseri, Chef der Plattform, die zum Facebook-Mutterkonzern Meta gehört.

Exklusive Inhalte gegen Bezahlung

Vorerst werde die Testphase aber nur mit einer Handvoll an US-Influencern stattfinden. Diese haben die Möglichkeit, exklusive Inhalte für ihre zahlenden Abonnenten anzubieten. Zudem soll ersichtlich sein, wer das kostenpflichtige Abo hat und wer nicht – mit einem lilafarbenen Symbol neben dem Namen. Damit können Influencer ihre bezahlenden Fans in Kommentaren oder privaten Nachrichten erkennen.

Instagram springt damit auf den Hype-Zug auf, der durch die Internetplattformen der Welt rast. Die Videoseiten Tiktok und Twitch bieten ihren Nutzern beispielsweise an, dass Fans bei Echtzeit-Übertragungen von Influencern Spenden tätigen können. Auch der Kurznachrichtendienst Twitter hat kürzlich die Spende-Funktion und Bezahl-Abos eingeführt.

Konkurrenz für Onlyfans

Schon länger bekannt für kostenpflichtige Abonnements ist die Plattform Onlyfans. Dort können Produzenten ihre exklusiven Inhalte anbieten – meistens von sexueller Natur. Der Trend lohnt sich: Während der Umsatz von Onlyfans im Jahr 2020 noch 375 Millionen Dollar betrug, stieg er 2021 auf 1,9 Milliarden Dollars.

Das Rennen um den beliebtesten Inhalt auf den Internetplattformen läuft auf Hochtouren. Diese locken nicht nur viele neue Fans auf die Seiten, sondern sorgen auch dafür, dass ein Nutzer möglichst viel Zeit auf der Plattform verbringt. Davon wiederum profitieren Instagram, Twitter und andere, weil sie so noch mehr Werbung platzieren können.


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