Das Geschäft mit den Corona-Wunderpillen boomt. Doch die angeblichen Corona-Heilpastillen scheinen nicht immer sauber zu sein: fragwürdige Händler, falsche Heilversprechen und der Verkauf unter dem Deckmantel als Mundhygiene-Produkt. Der «Beobachter» berichtete bereits über das ominöse Geschäft mit den Wunderpillen – ein wichtiger Bestandteil dabei ist das gesundheitsgefährdende Chlordioxid. Nun schieben die Zuger Behörden den Riegel vor.
Gegen die Herisauer Briefkastenfirma Naturasana wurde ein Verkaufsverbot verhängt. Wie das «Tagblatt» berichtet, haben die Kantonsbehörden den Verkauf der Pillen gestoppt, weil diese möglicherweise gesundheitsschädigend sind. Der Sitz der Firma Naturasana befindet sich in Herisau, allerdings nur dem Briefkasten nach. Die Tabletten verkauft sie nicht selbst, sondern über Vertriebspartner wie das Unternehmen Carlson.
Mundhygiene statt Medikament
Nachdem die Behörde durchgegriffen hat, kann man im Onlineshop von Carlson die angeblichen Wunderpillen nicht mehr kaufen. Jedoch: Die Lutschpastille unter dem Namen David 19 gilt nicht als Medikament, sondern als Mundhygieneprodukt. Firmeninhaber Vicente Garcia Lübke behauptet: «David 19 wirkt innerhalb von einem bis zwei Tagen zu 100 Prozent gegen Corona. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.»
Umstritten ist die Pille besonders wegen des lebensgefährlichen Inhaltsstoffs Chlordioxid. Dazu äussert sich der Firmeninhaber gegenüber der Zeitung wie folgt: «Die Pastillen bestehen aus Natriumchlorit, Zitronensäure, Artemisia, Kurkuma, Vitamin D, K2, und Zink.» Laut Garcia wird Chlordioxid erst ausgesetzt, wenn die Pille auf der Zunge schmilzt. Dies sei laut Inhaber in kleinen Mengen unproblematisch.
Auch das Verkaufsverbot nimmt er offenbar gelassen: «Das wird jetzt ein bisschen Trubel geben, aber anschliessend werden wir mit dem Verkauf von David 19 fortfahren», zitiert ihn das «Tagblatt». (knr)