Die Gesundheit geht vor, auch am WEF 2022 in Davos GR. Ein rigides Sicherheitskonzept soll sicherstellen, dass aus dem renommierten Anlass mit rund 2000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern kein Superspreader-Event wird. Ohne Corona-Impfung gibt es darum keinen Zugang zum Davoser Kongresszentrum, auch nicht für Angestellte.
Die Organisation des 51. World Economic Forum (WEF), das vom 17. bis 21. Januar stattfindet, wird mit den coronabedingten Massnahmen noch aufwändiger und teurer. Im Gegensatz zu den Sicherheitskosten (im Jahr 2020 rund 45 Mio. Fr.) wird das Forum die Corona-Kontrollen selber bezahlen. «Das ist juristisch gesehen ein privater Anlass, deshalb übernehmen wir die Kosten für die Corona-Schutzmassnahmen», erklärt WEF-Mediensprecher Yann Zopf.
Alle 48 Stunden wird getestet
Nebst der Impfung (genesen und einmal geimpft wird akzeptiert) müssen alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor Anmeldung am Kongress einen PCR-Test vorweisen, der nicht älter als 72 Stunden sein darf. Zudem werden sie während des Anlasses «mindestens alle 48 Stunden» getestet.
«Jeder Anwesende und alle Angestellten müssen zu jeder Zeit ein gültiges Covid-Zertifikat bei sich tragen», schreibt das Konzept vor, ansonsten wird der Zutritt verweigert. Wer positiv getestet wird, wird gesperrt, muss sich isolieren und einen weiteren PCR-Test im Hotelzimmer machen. Ist dieser ebenfalls positiv, wird es sich zum Zeitpunkt des WEF zeigen, wie die Rückführung der betroffenen Person möglich ist.
WEF rät vom Besuch von Drittveranstaltungen ab
Auch ausserhalb der Sicherheitszone gilt das strenge Covid-Regime für alle dem WEF angeschlossenen Veranstaltungen und Tagungen. Anders sieht es bei Drittveranstaltern aus, die sich jedes Jahr entlang der Promenade in Davos einmieten oder zusätzliche Event-Lokalitäten aufbauen. Den WEF-Teilnehmerinnen und -Teilnehmern wird dringend davon abgeraten, diese zu besuchen. «Wir rufen die Leute zur Vernunft auf. Aber wirklich Einfluss haben wir nur auf die Anlässe in der Sicherheitszone rund ums Kongresszentrum», sagt Zopf.
Für die Drittveranstaltungen gilt gemäss der Gemeinde Davos 3G, inklusive Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Darüber hinaus können die Veranstalter selber entscheiden, ob sie weitere Massnahmen ergreifen wollen.
Nachhaltiger wirtschaften – auch nach Corona
Das Tummelfeld der Trittbrettfahrer ist dem WEF schon lange ein Dorn im Auge. Gerne würde man die Anzahl solcher Veranstaltungen reduzieren. Vonseiten der Gemeinde hat man da aber wenig Einfluss. «Aber wir tun, was in unserer Macht liegt», sagt Landammann Philipp Wilhelm (32). So wird die Gemeinde keine eigenen Räumlichkeiten mehr untervermieten, zudem wurden die energetischen Vorschriften verschärft, temporäre Bauten dürfen nicht mehr mit fossilen Brennstoffen beheizt werden. Auch über Corona hinaus wolle man künftig nachhaltiger wirtschaften. Mit 130 Gesuchen bewegt sich die Anzahl für 2022 im üblichen Rahmen.