In New York geht Uber in die Luft! Im Juli startet der neuen Dienst Copter (dt. Helikopter). Für rund 225 Franken pro Person können sich Kunden von Manhattan zum Flughafen fliegen lassen. In der Schweiz dagegen bleibt Uber weiter auf dem Boden. Auch im übertragenen Sinn. Hier stehen sich die Fahrzeuge der Taxi-Alternative fürs Smartphone die Reifen platt.
Nur wer in und um Basel, Zürich, Lausanne und Genf unterwegs ist, kann heute Uber nutzen. Das ist der Stand von heute – und der von vor einem Jahr. Bern, immerhin die fünftgrösste Stadt der Schweiz, ist noch immer Uber-los.
«Klar ist: Wir wollen expandieren. Und Bern ist ein naheliegender Schritt», sagte der Schweizer Chef, Steve Salom, im Juli 2018 im Interview mit dem SonntagsBlick. Eine Offensive sieht anders aus. Nun heisst es auf Anfrage von BLICK: «Momentan haben wir keine konkreten Expansionspläne zu kommunizieren.»
Nur drei Fahrdienste verfügbar
Um fair zu bleiben: In der Praxis funktioniert der Dienst bereits ausserhalb der vier genannten Städte. So etwa im Aargau. Dort kostet eine Fahrt von Baden nach Brugg mit Uber X 23 bis 30 Franken.
Uber X ist das günstigste Angebot, dass es in der Schweiz gibt. Bis 2017 waren Kunden mit den Amateurfahrern von Uberpop noch billiger unterwegs. Dann entschied Uber, den umstrittenen Dienst einzustellen.
Wer sich etwas mehr leistet, fährt mit dem Limousinen-Angebot Uber Black oder mit Uber Green, wo Kunden in Elektro- und Hybridfahrzeugen chauffiert werden. In der Romandie bieten die Amerikaner auch Kleintransporter (Vans) an.
Teurere Fahrten in der Romandie
Auch bei der Zahl der regelmässigen Nutzer (300'000) und der Fahrer (2600) gibts von Uber kein Update im Vergleich zum Vorjahresstand. Stillstand herrscht. Eine Erfolgsgeschichte tönt anders!
Vorwärts gehts in kleinen Schritten. Und das abseits vom Kerngeschäft. Beispielsweise, dass Kunden seit einem halben Jahr für ihre Fahrten auch bar zahlen können. Neu sind zudem exakte Preisangaben in der App. Weniger positiv für die Nutzer: In der Romandie wurden die Preise erhöht. Fahrer haben mehr in der Kasse, Passagiere zahlen dafür aber mehr. Die Differenz streicht Uber ein.
In Genf und Lausanne ist Uber Eats bereits verfügbar
Ein Schritt hin zu einer Besserstellung der Fahrer ist gemäss Uber auch die Einführung einer kostenlosen Unfallversicherung. Das dürfte aber kaum verhindern, dass der Dienst weiter umstritten bleibt.
Im Fokus steht dabei das Verhältnis des Unternehmens zu seinen Fahrern. Arbeiten diese auf eigene Faust oder sind sie angestellt? Zuletzt hat ein Gericht in Lausanne auf Angestellte entschieden. Das heisst, Uber müsste Sozialabgaben zahlen. Es dürfte nicht der letzte Gerichtsfall sein.
Hungrig auf eine Expansion ist Uber Eats. Heute ist die Essenslieferung in Genf und Lausanne verfügbar. Ein Start in Zürich ist ebenfalls bestätigt. Laut einer Uber-Sprecherin bestehe ein enormes Interesse am Service. «Wir arbeiten daran, Uber Eats noch in diesem Jahr in mehr Schweizer Städte zu bringen.»