So sieht die Uber-Zukunft aus
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Fliegende Taxis:So sieht die Uber-Zukunft aus

BLICK auf die Zukunft der Mobilität
Uber lässt bereits nächstes Jahr die Autos fliegen

US-Fahrdienst Uber macht ernst. In einem Jahr sollen die ersten Flugtaxis den Testbetrieb aufnehmen. 2023 sollen die fliegenden Autos dann definitiv Realität werden.
Publiziert: 12.06.2019 um 12:56 Uhr
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Aktualisiert: 12.06.2019 um 19:44 Uhr
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BLICK berichtet live von der Uber-Konferenz aus Washington D.C.
Foto: zvg
Nicola Imfeld aus Washington D.C. (USA)

Was wir aus Hollywood-Filmen kennen, soll schon bald Realität sein: Flugtaxis, die Menschen über den Wolkenkratzern dieser Welt von A nach B befördern. 2016 hat der US-Fahrzeugvermittler Uber erstmals seinen ambitionierten Plan vorgestellt, der damals noch als grössenwahnsinnig abgetan wurde. Nur drei Jahre später hat der Wind gedreht. Uber scheint mit seinem Projekt namens «Elevate» auf Plan zu sein, weist namhafte Partnerschaften auf. Darunter mit der US-Weltraumbehörde Nasa, oder mit US-Flugzeugbauer Boeing. 

«Ihr macht die Luftfahrt wieder cool!», ruft Daniel Elwell der Menge zu. Der Chef der US-Luftfahrtbehörde FAA ist einer von vielen illustren Gästen, die Uber nach Washington D.C. eingeladen hat. Schwergewichte aus Politik und Wirtschaft diskutieren am Dienstag und Mittwoch beim «Elevate summit» über den Verkehr der Zukunft (BLICK berichtet auf Instagram live).

Konkret möchte Uber sogenannte VTOL-Drohnen (Vertical Takeoff And Landing) nutzen, um eine schnelle Transportmöglichkeit in den Zentren grosser Städte bereitzustellen. Um die Lärmbelastung sowie die CO2-Emissionen so niedrig wie möglich zu halten, sollen die Drohnen elektrisch betrieben werden. Uber will sie mit zwei bis vier Sitzen ausstatten und plant mit einer Reichweite von bis zu 100 Kilometer. Als Start- und Landeort sollen spezielle Plattformen namens Skyports dienen. Diese könnten auf Garagen oder Hausdächern installiert werden.

Günstiger als der Besitz eines Autos?

Ubers Lufttaxi soll nicht nur für die Reichen sein, verspricht Elevate-Chef Eric Allison am Dienstag in der US-Hauptstadt. «Jeder soll die Chance haben, mit einem Auto zu fliegen», sagt er zu Beginn der Konferenz. Der Preis eines Fluges mit «UberAir» soll seinen Angaben zufolge leicht unter jenem eines Helikopter-Fluges liegen. Langfristig soll Ubers Flugtaxi für den Kunden günstiger kommen als der Besitz eines Autos.

Ab 2023 soll der kommerzielle Betrieb aufgenommen werden. Damit dies möglich ist, sei man auch vom Goodwill der Regulatoren abhängig, gibt Eric Allison zu. Gespräche mit interessierten Städten seien «in vollem Gange».

Bereits in einem Jahr soll es mit ersten Testbetrieben in drei Städten losgehen. Am Dienstag wurde die australische Metropole Melbourne neben den US-Städten Los Angeles und Dallas vorgestellt. Bei der Auswahl spielten zahlreiche Aspekte eine Rolle, unter anderem auch die Wetterbedingungen, sagt Uber-Sprecher Oliver Klug zu BLICK. 

Grosse Konkurrenz für Uber

Ubers Partner Boeing ist nicht der einzige Player des neuen Marktes. Auch Airbus, Daimler mit dem US-Startup Volocopter, und weitere Unternehmen aus dem Silicon Valley arbeiten an der Vision der fliegenden Autos. In der Schweiz hat Boeing mit Hilfe des Schweizer Tochterunternehmens Aurora Swiss Aerospace aus Luzern 2019 einen ersten erfolgreichen Testflug absolviert. 

Trotz der grossen Konkurrenz gibt man sich in Washington bei der Uber-Konferenz gelassen. Sprecher Oliver Klug weist daraufhin, dass Uber nicht selber die Flugtaxis entwickle, sondern lediglich die Technologie der App zur Verfügung stellen werde. «So eine neue Form der Mobilität lässt sich nur gemeinsam entwickeln. Wir begrüssen die Vielzahl an Herstellern und werden mit mehr als nur einem Partner zusammenarbeiten, um die Nachfrage zu bedienen.»

Der Kampf um die fliegenden Autos hat längst begonnen. Hollywood wird bald real. Mit oder ohne Uber.

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