Hohe Rückstellungen im vierten Quartal
Wieder kein Gewinn für die Credit Suisse

Weder Gewinn noch Verlust: Die Credit Suisse überzeugt mit dem Ergebnis des vierten Quartals nicht. Grund sind unter anderem hohe Rückstellungen für bedeutende Rechtsstreitigkeiten.
Publiziert: 25.01.2022 um 07:14 Uhr
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Aktualisiert: 25.01.2022 um 07:55 Uhr
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Blauer Himmel und Sonnenschein wie hier im Sommer 2021 am Paradeplatz beim Hauptgebäude der Credit Suisse sucht man im Ergebnis des vierten Quartals der Grossbank vergebens.

Die Credit Suisse kommt nicht aus den Negativschlagzeilen heraus. Nach dem Abgang von VR-Präsident António Horta-Osório (57) fiel die Aktie unter die 9-Franken-Marke – und droht jetzt sogar bald, weniger als 8 Franken wert zu sein.

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Jetzt hat die CS ihr Ergebnis für das vierte Quartal 2021 veröffentlicht. Einen Gewinn müssen sich die Aktionäre abschminken! Denn das Resultat der Grossbank wird auch im vierten Quartal von bedeutenden Sonderfaktoren beeinflusst. So werden Rückstellungen für bedeutende Rechtsstreitigkeiten in Höhe von 500 Millionen Franken negativ auf dem Ergebnis lasten. Dies wird laut CS durch Immobilienverkäufe in Höhe von 225 Millionen Franken teilweise ausgeglichen.

Schwaches Asien-Geschäft

Doch auch das eigentliche Geschäft lief im Schlussquartal nicht mehr so gut. So verminderten sich insbesondere die transaktionsbasierten Erträge. Der Rückgang betreffe sowohl die Investment Bank als auch die Vermögensverwaltungsgeschäfte. Dies spiegle die übliche saisonale Abschwächung. Allerdings war laut der CS auch die «Rückkehr zu normaleren Handelsbedingungen» nach dem aussergewöhnlichen Umfeld, das den grössten Teil der Jahre 2020 und 2021 geprägt hatte, zu spüren.

Für die Investment Bank resultiert im Schlussquartal – auch vor der umfangreichen Goodwill-Wertverminderung – ein Verlust. Der Grund liege in einer Kombination der Rückgänge mit einer Verringerung der allgemeinen Risikobereitschaft, einschliesslich der Entscheidung, das Prime-Services Geschäft signifikant zu reduzieren.

In den Vermögensverwaltungsgeschäften hat sich die Transaktionsaktivität in den Divisionen «International Wealth Management» und «Asia Pacific» deutlich verlangsamt. Im Asien-Geschäft reduzierten die Kunden vor allem aufgrund der ungünstigen Marktbedingungen die Fremdfinanzierung. Infolgedessen verzeichnete die Bank im vierten Quartal 2021 einen leichten Abfluss von Geldern in den Vermögensverwaltungsgeschäften. Dies werde jedoch durch Neugeldzuflüsse im Asset Management mehr als ausgeglichen, so die Grossbank.

Wertberichtigungen von 1,6 Milliarden Franken

Bezüglich Kapitalisierung geht das CS-Management davon aus, dass die Quote des harten Kernkapitals (CET1) zum Jahresende 2021 voraussichtlich das eigene Ziel von 14 Prozent übertreffen wird, wie die CS am Dienstag betont. Die Tier 1 Leverage Ratio werde Ende 2021 voraussichtlich über 6% liegen.

Unter dem Strich wird die Credit Suisse auch im vierten Quartal tief in die roten Zahlen fallen, wie bereits seit Anfang November 2021 bekannt ist. Grund dafür sind Wertberichtigungen in Hohe von 1,6 Milliarden Franken auf dem noch vorhandenen Goodwill in der Investmentbank. Diese stammen zur Hauptsache aus dem Erwerb der US-Investmentbank Donaldson, Lufkin & Jenrette im Jahr 2000. Die Wertberichtigung seien allerdings nicht liquiditätswirksam, wie die Grossbank bereits früher betont hatte. (nim/SDA)

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