Richtig abgehoben ist das Fluggeschäft nach dem letzten Pandemie-Jahr noch nicht. Reisebeschränkungen und Quarantäne-Pflichten treffen den Tourismussektor noch immer empfindlich. Trübsal blasen will Easyjet deswegen nicht. Airline-Chef Johan Lundgren (54) will die Turbinen seiner orangen Maschinen wieder warm laufen lassen.
«Wir wissen, dass es einen Nachholbedarf gibt», sagt Lundgren gegenüber der Nachrichtenagentur AWP. Die Menschen wollten wieder reisen. Flüge zwischen Ländern, die keine Einreisebeschränkungen mehr haben, hätten innert kürzester Zeit wieder angezogen, heisst es in einer Medienmitteilung. Derzeit hole man Piloten und Flugbegleiter aus der Kurzarbeit zurück, um auf eine stärkere Nachfrage nach Flugtickets reagieren zu können.
Trotzdem nur ein Bruchteil des Vor-Corona-Niveaus
Der Easyjet-Chef erwartet, das Flugangebot ab Juni auf zahlreichen Strecken wieder stärker hochfahren zu können. Was das für die Flugverbindungen ab Basel, Zürich und Genf bedeutet, ist aber noch ungewiss. Nur eines verspricht Airline-Chef Lundgren: «Wir wollen aus den Möglichkeiten dieses Sommers das Maximale herausholen.»
Die Geschäftsprognosen sehen da jedoch deutlich weniger sonnig aus: Im laufenden Geschäftsquartal bis Ende Juni bleibt der Grossteil der Easyjet-Maschinen wohl am Boden. Das Flugangebot werde nur 15 Prozent des Niveaus aus dem entsprechenden Quartal des Vor-Corona-Jahres 2019 erreichen.
Dunkle Corona-Bilanz
Im ersten Geschäftshalbjahr bis Ende März flog Easyjet wegen der anhaltenden Reisebeschränkungen wie erwartet noch tiefer in die roten Zahlen. Mit 700 Millionen Franken lag der Nettoverlust fast 70 Prozent höher als ein Jahr zuvor, als die Corona-Pandemie den Flugverkehr erst im März fast zum Stillstand gebracht hatte.
Diesmal beförderte Easyjet nur rund vier Millionen Passagiere, gerade einmal ein Zehntel des Aufkommens aus dem Vorjahr. Der Umsatz brach ähnlich stark auf 305 Millionen Franken ein. (gif/SDA)