Hersteller reagiert auf Kritik
«Vodka Zelensky» hat einen neuen Namen

Mit dem «Vodka Zelensky» soll man das russische Traditionsgetränk weiterhin mit gutem Gewissen geniessen können. Nach nur wenigen Wochen wird der Vodka nun aber unter einem neuen Namen verkauft. Unternehmer Tobias Reichmuth erklärt warum.
Publiziert: 21.04.2022 um 11:26 Uhr
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Aktualisiert: 22.04.2022 um 11:27 Uhr
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Der Ferrari von Tobias Reichmuth in den ukrainischen Farben sorgt für Furore – das Bild wird im Internet rege geteilt.
Foto: Twitter/UkraineWorld
Martin Schmidt

Detailhändler wie Coop, Globus oder Aldi haben russischen Wodka bereits vor Wochen aus dem Sortiment verbannt. Auch Wodka-Liebhabern ist die Lust auf das russische Traditionsgetränk vergangen. Damit sie ihren Wodka weiterhin und mit gutem Gewissen geniessen können, hat der Unternehmer Tobias Reichmuth (43) den «Vodka Zelensky» lanciert. Hergestellt wird das alkoholische Getränk von der Schweizer Firma Edelwhite in Entlebuch LU.

Neuerdings wird das Produkt jedoch unter dem Namen «Vodka 4 Peace» verkauft. Haben dem Schweizer Unternehmer etwa die Namensrechte einen Strich durch die Rechnung gemacht? Bei den Namensrechten sei man «safe», sagt Tobias Reichmuth gegenüber Blick. Der neue Namen habe ganz andere Gründe. «Das Feedback war mehrheitlich gut, aber gerade aus der ukrainischen Community kam der Einwand auf, dass es ja nicht nur der Präsident sei, der für Friede einstehe, sondern das ganze Volk.» Man habe diese Rückmeldungen ernst genommen und den Wodka folglich umgetauft.

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Verwirrung um Spendenbeträge

Reichmuth betonte von Anfang an, mit dem Wodka keinerlei Gewinn erzielen zu wollen. Deswegen sollen pro Flasche zehn Franken als Soforthilfe in die Ukraine gespendet werden. Seit Kurzem heisst es auf der Homepage jedoch, dass pro Flasche mindestens fünf Franken ins Kriegsgebiet fliessen. Hat sich der Unternehmer verkalkuliert und zu viel versprochen? «Für den Verkauf von Vodka an der Bar, der dann auch meist gemischt wird, haben wir eine etwas günstigere Variante kreiert; hier geben wir fünf Franken sofort an Hilfswerke weiter», erklärt Reichmuth. Bei der Premium-Flasche für 40 Franken bleibt es bei den zehn Franken.

Sollte am Ende ein Gewinn herausspringen, werde man diesen ebenfalls an Hilfswerke in der Ukraine weiterleiten. «Mit Krieg darf man ja keinen Gewinn machen, das ist ganz klar!», betont der Unternehmer.

Der Online-Verkauf rauscht

Als Geschäftspartnerin ist die Ukrainerin Anastasiia Rosinina (30) mit an Bord. Sie war bis vor Kurzem in der Ukraine als Modedesignerin tätig, nun hat sie in der Schweiz Zuflucht vor dem Kriegt gesucht. «Wir wollen dieses Jahr mindestens eine Million Flaschen verkaufen», erklärt Reichmuth. Der Verkauf begann im März im unternehmenseigenen Online-Shop. «Online sind wir super gestartet und weit über den Erwartungen – wir sind schon am nachproduzieren.»

Bei den Grossverteilern steht der «Vodka 4 Peace» aber noch nicht in den Regalen. «Sie sagen, es sei ihnen zu politisch. Das finde ich kurzsichtig – man muss doch mal für etwas einstehen und Stellung beziehen.»

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