Gute Nachrichten für Mieter
Referenzzins bleibt vorerst bei 1,50 Prozent

Der Referenzzinssatz für Wohnungsmieten bleibt in der Schweiz bei 1,50 Prozent konstant. Ende 2023 oder Anfang 2024 könnte jedoch schon der nächste Zinsschritt bevorstehen.
Publiziert: 01.09.2023 um 08:27 Uhr
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Aktualisiert: 01.09.2023 um 08:53 Uhr
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Da der Referenzzinssatz im September nicht weiter steigt, sind bei bestehenden Mietverhältnissen vorerst keine weiteren Mieterhöhungen angezeigt.
Foto: CHRISTIAN BEUTLER

Das Bundesamt für Wohnungswesen (BWO) belässt den hypothekarischen Referenzzinssatz laut einer Mitteilung vom Freitag per Anfang September bei 1,50 Prozent. Bei der vorherigen Zinsentscheidung im Juni war er noch um 0,25 Prozentpunkte angehoben worden.

Bei der Ermittlung des Referenzsatzes stützt sich das BWO auf den vierteljährlich erhobenen Durchschnittszinssatz der inländischen Hypothekarforderungen von Schweizer Banken. Dieser ist laut BWO im Vergleich zum Vorquartal von 1,44 auf 1,59 Prozent angestiegen. Damit liegt er nur noch leicht unter der Schwelle für den nächsten Zinsschritt.

Eine Erhöhung ist laut BWO angezeigt, wenn der von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) berechnete Durchschnittssatz auf über 1,62 Prozent steigt. Die nächste Publikation des Referenzsatzes ist Anfang Dezember 2023 geplant. 

Der Referenzzinssatz wurde im Herbst 2008 mit einem Wert von 3,5 Prozent eingeführt. Seitdem ist er stetig gesunken und verharrte lange auf einem Tiefstand von 1,25 Prozent. Im Juni dieses Jahres ist er erstmals wieder angestiegen. Grund war die von der SNB eingeleitete Zinswende.

Weitere Erhöhung 2024 erwartet

Experten erwarten den nächsten Zinsschritt bereits mit der nächsten Entscheidung im Dezember dieses Jahres. Dann werden für viele Mieter auch wieder die Mietzinsen steigen. Nach einer Erhöhung des Referenzzinssatzes um 0,25 Prozent dürfen Vermieter den Mietzins um 3,0 Prozent anheben.

«Wir erwarten 2024 einen weiteren Zinsschritt», sagte Ursina Kubli (43), leitende Immobilienexpertin bei der Zürcher Kantonalbank, im Juni zu Blick. Bei den heutigen Zinserwartungen an den Finanzmärkten könnten bis 2027 laut der Immobilienexpertin insgesamt fünf weitere Zinserhöhungen folgen.

Einig sind sich die Experten auch darin, dass nach dem Zinsschritt auf 1,75 Prozent das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht ist. Safra Sarasin erwartet im Dezember 2024 einen weiteren, Raiffeisen ebenfalls Ende 2024 oder spätestens im März 2025, die UBS und die ZKB erst im Verlauf des Jahres 2025. Diese Prognose gelte aber nur, wenn die SNB ihren Leitzins nur noch einmal erhöhe, betonte UBS-Experte Claudio Saputelli. (SDA/kae)

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