Auf einen Blick
- Swiss Digital Initiative übergibt Digital Trust Label an SGS
- Label soll Vertrauenswürdigkeit digitaler Dienste erhöhen und Transparenz schaffen
- Seit 2022 sind namhafte Partner wie Swiss Re und Swisscom beteiligt
In einer zunehmende digitaler werdenden Welt wird es immer schwieriger zu verstehen, was mit den persönlichen Daten geschieht. Dass vermehrt Algorithmen im Hintergrund arbeiten und entscheiden, macht dies nicht einfacher. Hinzu kommt die künstliche Intelligenz, die im Alltag mehr und mehr an Einfluss gewinnt. In diesem Umfeld arbeitet die Swiss Digital Initiative an einem neuen Label, das die Vertrauenswürdigkeit digitaler Dienste erhöhen soll.
Am WEF in Davos GR hat sie heute Dienstag das nächste Kapitel des Digital Trust Labels, einem der Vorzeigeprojekte der Initiative, lanciert. «Nach der Validierung des Zertifizierungssystems auf dem Markt und der Aktualisierung des Standards für künstliche Intelligenz ist es nun an der Zeit, das nächste Kapitel dieses Projekts an den langjährigen Prüfpartner SGS zu übergeben», heisst es in einer Medienmitteilung. Das weltweit führende Unternehmen für Tests, Inspektionen und Zertifizierungen ist langjähriger Partner des Projekts.
Dabei wollen die Initianten nichts weniger als «die wachsenden Herausforderungen des digitalen Vertrauens angehen, indem ein neuer Standard für digitale Dienste geschaffen und den Benutzern ein klares Signal der Vertrauenswürdigkeit gegeben wird», wie sie schreiben. Seit 2022 sind namhafte Partner wie Swiss Re, Swisscom, die Schweizerische Post, Cisco oder Wefox an Bord. 2024 wurde der Kriterienkatalog des Labels aktualisiert und damit sichergestellt, dass es auf die entscheidende Rolle der künstlichen Intelligenz für das digitale Vertrauen eingeht.
«Potenzial für digitales Vertrauen erkannt»
Die Übertragung an SGS stelle eine «natürliche Weiterentwicklung des Labels von einem innovativen Konzept zu einem überprüfbaren Standard dar», heisst es in der Mitteilung. So werde das Digital Trust Label seine Reichweite erweitern und gleichzeitig seine strengen Standards beibehalten, so, dass digitales Vertrauen für Organisationen weltweit überprüfbar und umsetzbar werde. «Das Digital Trust Label ergänzt unsere strategische Vision für digitale Assurance-Dienstleistungen perfekt», sagt Jan Meemken. Er ist Subregional Manager DACH bei SGS und fügt an: «Da wir diese Initiative von Anfang an unterstützt haben, haben wir ihr Potenzial für digitales Vertrauen erkannt. Wir sind entschlossen, diese Schweizer Innovation international zu skalieren und gleichzeitig ihre hohen Standards und Glaubwürdigkeit beizubehalten.»
Nutzerinnen und Nutzern soll das Label in drei Bereichen helfen: Mit transparenten Informationen, was mit den persönlichen Daten passiert. Mit einer geringeren Komplexität, indem Userinnen und User relevante Informationen über Technologien und digitale Anwendungen in einfacher Sprache, frei von Fachjargon und Unternehmenssprache erhalten. Zudem soll das Digital Trust Label den Nutzern das nötige Wissen geben, um fundierte Entscheidungen über die digitalen Anwendungen zu treffen, die sie nutzen möchten.
«Ich bin ungemein stolz»
Die Swiss Digital Initiative befasst sich seit 2019 mit ethischen Fragen der Digitalisierung. Die von digitalswitzerland initiierte Stiftung mit Sitz in Genf will ethische Standards etablieren und für Fairness in der digitalen Welt sorgen. Präsidentin des Stiftungsrates ist alt Bundesrätin Doris Leuthard (56). Sie freut sich: «Ich bin ungemein stolz zu sehen, wie sich unsere Vision, ein ‹Fair-Trade-Label für das digitale Zeitalter› zu schaffen, vom Konzept zur konkreten Realität entwickelt hat.»
Die alt Bundesrätin betont: «Diese Leistung wäre ohne das Engagement des Swiss-Digital-Initiative-Teams, unserer Unterstützer, Partner, Kunden und Experten, die ihr Fachwissen und ihre Leidenschaft eingebracht haben, nicht möglich gewesen. Ich danke ihnen allen von ganzem Herzen dafür, dass sie uns geholfen haben, diesen wichtigen Meilenstein zu erreichen.»