Das Zentrum Töss mit dem markanten Hochhaus an der Zürcherstrasse in Winterthur ZH war das Herzstück von Rolf Erbs (1951-2017) Immobilienbesitz. Das Hochhaus mit dem dazugehörenden Hotel, Restaurants und einer düsteren Ladenpassage ist in die Jahre gekommen. Und laut Experten hochgradig sanierungsbedürftig.
Umso mehr hatten sich die Gläubiger von Milliardenpleitier Rolf Erb gefreut, als das Konkursamt Thurgau 2018 einen Käufer für die Schlosshof Immobilien AG gefunden hatte. Ihr gehörte auch das Zentrum Töss.
Über den Kaufpreis hatten die Parteien Stillschweigen vereinbart. Auch den Käufer nannte das Thurgauer Konkursamt in einer Mitteilung nicht namentlich. Sondern schrieb verklausiert: «Käuferin ist eine Schweizer Familien-Immobiliengesellschaft, welche zu 100 Prozent in Schweizer Besitz ist.» Und: «Die Käuferin beabsichtigt, die Liegenschaften möglichst langfristig zu halten und zu unterhalten.»
Fenster im Hotel werden ersetzt
Nun berichtet der «Landbote», in welche Richtung es gehen könnte. «Wir werden viele Gespräche führen im nächsten Jahr», kündigt Patrick Isch an, stellvertretend für die Star Immobilien AG, der neuen Eigentümerin. Er will mit Mietern, Anwohnern, Stadt und Denkmalpflege reden, um zu sehen, was die Wünsche und Ansprüche sind – und was davon umsetzbar sei.
2021 soll laut dem Zeitungsbericht endlich Bewegung in die Sache kommen. Auch ein Abriss des Komplexes war ein Thema. Heute ist das laut Isch «eher keine Option». Der Grund: Die Star Immobilien AG haben inzwischen einen Millionenbetrag investiert, in die Haustechnik und die Fassade. «Als Nächstes sind die Fenster im Hotel dran», sagt Isch.
Wegen Hautfarbe diskriminiert?
Im Quartier Töss ist man sich einig: Die Lage des Zentrums ist nach wie vor gut, der Zustand hingegen schlecht. «Es wirkt wie vor 50 Jahren. Es müsste renoviert und heller werden», sagt ein Kebab-Verkäufer. Der Gemüsehändler nebenan betont laut dem «Landboten», wie sehr er die familiäre Atmosphäre in Töss schätzt. Bewohner der Wohnungen fühlen sich offenbar teilweise wegen ihrer Hautfarbe diskriminiert.
Der Milliarden-Pleitier wurde im September 2015 wegen Betrugs und Urkundenfälschung verurteilt. Er erhielt vom Bundesgericht den Bescheid, dass er seine siebenjährige Haftstrafe definitiv antreten muss. Kurz darauf wurde er von seiner Lebenspartnerin tot in seinem Schloss Eugensberg in Salenstein TG gefunden. Die Obduktion ergab, dass er eines natürlichen Todes starb.