Es ist kein Geheimnis, dass viele Produkte in der Schweiz per se ein Stück teurer sind. Doch auch Schweizer Firmen schlagen bei uns auf. Natürlich sind Löhne, Ladenmieten, Transportkosten oder Marketing-Aufwände in der Schweiz teurer. Doch wie Beispiele zeigen, sind die Preisaufschläge teils frappant.
Paradebeispiel Schuhfirma On: Der Schweizer Schuhlieferant verlangt für sein Modell «Cloud» auf seiner Schweizer Website 190 Franken, wie der «Tages Anzeiger» schreibt. In den USA kostet dasselbe Produkt umgerechnet 126 Franken. Ein saftiger Preiszuschlag von 51 Prozent.
On ist damit aber keineswegs alleine. Outdoor-Spezialist Mammut verkauft seine Ware im Schweizer Onlineshop durchschnittlich einen Fünftel teurer als im deutschen. Mammut gibt an, den Schweizer Preis anhand des Einkaufspreises, den Umrechnungskurs plus maximal zehn Prozent zu berechnen. Die Preise würden nur alle Halbjahre neu definiert, das Preissystem sei deshalb wenig dynamisch.
Hier ist es günstiger
Weitere Beispiele für das «Schweizer Extra» sind Kaffeemaschinenhersteller Jura aus Solothurn oder das Traditionsunternehmen Sigg, das Trinkflaschen herstellt, oder Pfannen-Spezialist Kuhn Rikon. Bei Kuhn Rikon wird der Preis jährlich bestimmt. Man nehme den durchschnittlichen Wechselkurs der letzten zwölf Monate. Momentan werde es teurer wegen höherer Material- und Energiekosten. «Aus organisatorischen Gründen erhöhen wir in der Schweiz die Preise auf den 1. Juni und in Deutschland auf den 1. September, sodass aktuell grössere Preisdifferenzen möglich sind», lautet die Begründung.
Es gibt allerdings auch Ausnahmen: Die Uhrenmarken Swatch und Omega, Farbstiftfabrikant Caran d’Ache und auch Sackmesser-Hersteller Victorinox verkaufen ihre Ware auf den Schweizer Onlineshops günstiger. Die Kult-Sackmesser können 19 Prozent günstiger sein als in den USA. (lui)