Achtzehn Jahre lang hatte Gianni Chiellini* (54) aus Biel BE temporär für die SBB Züge und Bahnhöfe geputzt. Er hatte die Hoffnung auf eine Festanstellung schon aufgegeben. Zu oft hatte er sich schon darum beworben und nie eine positive Antwort erhalten. Trotz zahlreicher Zusatzausbildungen und Top-Arbeitszeugnissen.
Bis jetzt: Diese Woche hat Chiellini einen unbefristeten Arbeitsvertrag unterschrieben. Dies, weil er sich Ende März bei BLICK gemeldet hatte, nachdem SonntagsBlick über Temporärarbeit bei den SBB geschrieben hatte. Nachdem er Chiellini zum Gespräch getroffen, seine Unterlagen studiert und ihn in unkenntlicher Pose fotografiert hatte, schrieb BLICK einen Artikel über den extremen Fall.
Fake News? Quellenschutz!
Hätten die SBB herausgefunden, wer hinter dem falschen Namen Gianni Chiellini steckt, hätten sie ihn wegen mangelnder Loyalität feuern können. Darum veränderte BLICK im Artikel einige wichtige Angaben: Neben dem Namen waren auch der Wohnort oder die genaue Länge seiner Temporäranstellung nicht korrekt. Der Grund: Quellenschutz.
Kurz nach der Publikation meldete sich SBB-Personalchef Markus Jordi (57) bei BLICK. Er bezeichnet den Umgang mit Chiellini als «Fehler, für den wir uns bei ihm entschuldigen und den wir nun korrigieren».
Chiellini: «Ich bin richtig glücklich»
Chiellini sagte am Freitag nach der Vertragsunterschrift zu BLICK: «Ich hatte nicht mehr damit gerechnet! Ich bin richtig glücklich.» Seinen richtigen Namen oder ein Foto will er aber nach wie vor nicht in der Zeitung sehen.
Jetzt hat er endlich seine Festanstellung. Und das nur, weil er vor einem Monat die 044 259 89 89, die Nummer der BLICK-Redaktion, gewählt hat.
* Name geändert