Da hat einer einen dicken Hals. Gewerbe-Boss Hans-Ulrich Bigler (62) wettert gegen die generelle Maskenpflicht, die einzelne Kantone derzeit in Einkaufsläden, Shoppingcentern und auf Märkten einführen.
«Eine generelle Maskenpflicht ist unverhältnismässig und reine Symbolpolitik», sagt Bigler. Eine solche sei nicht zielgerichtet. Es gebe bessere Massnahmen, um einen erneuten Lockdown zu verhindern. Dazu gehörten: Die Distanzregel von 1,5 Metern, Schutzkonzepte in öffentlich zugänglichen Orten, Hygienevorschriften.
Klein und gross nicht in einen Topf
Im Detailhandel seien die Plexiglasscheiben im Kassenbereich üblich zum Schutz vor einer Ansteckung. «Eine flächendeckende Maskenpflicht bedeutet für den KMU-Detailhandel eine unverhältnismässig grosse Einschränkung», so Bigler. «Eine Maskenpflicht beim Einkauf in kleinen Läden ist Quatsch», so Bigler weiter.
Denn klein und gross ist nicht vergleichbar, findet der Gewerbe-Boss. Man dürfe die grossen Shoppingcenter nicht mit dem Gewerbler an der Ecke in einen Topf werfen. Bigler weiss aus Gesprächen mit KMU-Läden: «Kleine Läden haben eine tiefere Kundenfrequenz und können diese problemlos kontrollieren.»
Mehr Augenmass gefordert
Er ist sich sicher: Kleine Läden sind von einer Maskenpflicht besonders betroffen. Eine solche würde die sowieso schon gebeutelten Gewerbler weiter schwächen, die Umsätze würden weiter sinken. Denn: Wer ständig bei Betreten kleiner Läden eine Maske aufziehen müsse, kauft das nächste Mal lieber online ein, so Bigler. Sein Dachverband der Schweizer Wirtschaft fordert von den Regierungsräten mehr Augenmass in der Bewältigung der Corona-Krise.
Seit heute Donnerstag gilt nun auch im Kanton Zürich das Maskenobligatorium beim Einkauf. Seit Montag in Basel-Stadt. In der Westschweiz haben die Kantone Genf, Jura, Waadt und Neuenburg ebenfalls eine Maskenpflicht in den Läden eingeführt. Freiburg kommt am Freitag dazu, das Wallis führt am Montag die Maskenpflicht in den Läden ein.