Im Dezember sorgte das verfallene Anwesen im Deutschen Rheinland-Pfalz, das einst für Deutschlands ersten Bundeskanzler Konrad Adenauer (1949–1963) gedacht war, im Netz für Aufregung: Lissa Ilse Thurner, die Besitzerin der geschichtsträchtigen Bauruine, startete zu Heiligabend eine Versteigerung auf Ebay. Das Startgebot lag bei 1 Euro.
Zwar gab es zwischenzeitlich Probleme, denn Immobilien als Auktions- oder Sofort-Kauf-Artikel dürfen auf der Onlineplattform nicht angeboten werden. Doch nachdem ein Maklerbüro die Auktion weiterführte, wurde fleissig geboten.
Über 35'000 Euro für «Camp Konrad»
Jetzt ist die Auktion zu Ende. Der neue Besitzer, ein Unternehmer aus der Autobranche im Raum Köln, blätterte über 35'000 Euro für die Bruchbude hin, berichtet die deutsche Tageszeitung «Welt». Kein Schnäppchen, bedenkt man die anstehenden Um-und Abrisskosten, die beim verwahrlosten Zustand der Bauruine samt 2000-Quadratmeter-Grundstück unweigerlich anfallen.
Gebaut wurde das Anwesen mit atombombensicherem Keller, das auch «Camp Konrad» genannt wird, im Jahr 1955 vom Industriellen und Verwaltungsratspräsidenten des Elektrokonzerns AEG, Friedrich Spennrath. Gedacht war es als Freundschaftsgeschenk an Konrad Adenauer.
Das schrie nach Mauschelei und Korruption – Adenauer schlug das Geschenk aus. Die Arbeiten wurden gestoppt und der Verfall begann. Seither modern die Überreste des 600-Quadratmeter-Anwesens im Staatswald vor sich hin. (mm)