Im Landkreis Vulkaneifel im deutschen Bundesland Rheinland-Pfalz steht inmitten von Tannen eine Ruine. Das Dach ist teilweise zerstört, die Wände bröckeln und Fensterscheiben wurden nie eingesetzt. Die Villa mit atombombensicherem Keller, einst ein Geschenk an Deutschlands ersten Bundeskanzler Konrad Adenauer (1949-1963), wurde nie fertiggestellt. Jetzt wird sie an den Meistbietenden versteigert – für ein paar schlappe Euro.
Gebaut wurde das Anwesen, das auch «Camp Konrad» genannt wird, im Jahr 1955 vom Industriellen und Verwaltungsratspräsidenten des Elektrokonzerns AEG, Friedrich Spennrath. Gedacht war es als Freundschaftsgeschenk an Konrad Adenauer. Das schrie nach Mauschelei und Korruption – Adenauer schlug das Geschenk aus. Die Arbeiten wurden gestoppt und der Verfall begann. Seither modern die Überreste des 600-Quadratmeter-Anwesens im Staatswald vor sich hin.
Auktion bis zum 22. Januar 2019
In den 80er Jahren kaufte ein gewisser Hubert Kogge das Grundstück. Seine Tochter, die Erbin, will es jetzt wieder loswerden: Seit Heiligabend ist die Auktion eröffnet. Das Startgebot liegt bei 1 Euro. Ursprünglich lief die Auktion über die Onlineplattform Ebay. Die Versteigerung platzte zunächst. Ebay stoppte die Auktion, weil Immobilien als Auktion oder als Sofort-Kaufen-Artikel nicht angeboten werden dürfen.
Jetzt wird über eine Anzeige auf der Plattform Ebay auf ein Maklerbüro verwiesen, das die Angebote entgegennimmt. Das bis 28.12.18 eingegangene Höchst-Gebot beträgt bisher 25000 Euro, heisst es.
Geboten werden, kann noch bis zum 22. Januar 2019 um 17.59 Uhr. Dann geht das 2000 Quadratmeter-Grundstück samt Gammel-Villa an den Meistbietenden. Der darf sich dann an die Sanierung machen. Was teuer werden könnte. Auf der Seite des Inserats heisst es: «Eine Besichtigung wird dringend empfohlen.»